Koehler, Hermann Adolph

[883] Koehler, Hermann Adolph, geb. zu Görlitz 13. Juli 1834, studierte in Breslau, Berlin und Halle und wurde 1857 in Breslau mit der Diss.: »Über das Vorkommen des Allantoins im Harn« Doktor. Er war dann 2 Jahre hindurch Assistent an Jul. Vogel's Klinik in Halle, hierauf bis zum Kriege 1866 Arzt in Aisleben und Wettin, habilitierte sich dann an der Univ. Halle mit der Abhandlung: »De myelini, quod vocant, chemica constitutione« und hielt zunächst klin. Repetitorien, sowie laryngosk. Übungen, besonders aber Vorlesungen über Pharmakologie und Toxikologie. Nach dem Kriege von 1870, 71 übernahm er nochmals die Stelle des 1. Assistenten an der med. Klinik zu Halle unter Th. Weber, wurde 1871 zum Kreiswundarzt, wenige Jahre später zum Dirigenten des Provinzial-Impfinstituts, 1874 zum Prof. e. ó. ernannt. K. starb 5. Februar 1879 an einem organ. Herzleiden. K.'s wissenschaftl. Leistungen betreffen hauptsächlich die Pharmakologie und Toxikologie; ein vollständiges Verzeichnis enthält der im älteren Biogr. Lexikon zitierte Nekrolog von Kobert. Von selbständ. Schriften erwähnt Winter im alten Lexikon: »Monographie der Meningitis spinalis« (Leipzig 1861) – »Chemische Untersuchungen über die fälschlich Hirnfette genannten Substanzen« (Halle 1868) – »Ueber Werth und Bedeutung des sauerstoffhaltigen Terpentinöls für die Therapie bei acuter Phosphorvergiftung« (Ib. 1872) – »Die locale Anästhesirung durch Saponin« (Ib. 1873) – »Handbuch der physiologischen Therapeutik« (Göttingen 1876) – »Grundriss der Materia medica« (Leipzig 1878) – »Aerztliches Recepttaschenbuch« (Ib. 1879; neue Bearbeitung des von Justus Radius herausgegebenen) – »Ueber die Wirkungen des Chinin« (Halle 1879).

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 883.
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