Kotelmann, Ludwig Wilhelm

[905] Kotelmann, Ludwig Wilhelm Johannes, in Hamburg, geb. zu Demmin i. Pom. 29. Aug. 1839, studierte in Erlangen, Berlin und Marburg als Schüler hauptsächlich von Schmidt-Rimpler in Marburg, jetzt in Göttingen, Dr. phil. 1865, Dr. med. 1876, war anfangs Theologe, seit 1866 Diakonus, seit 1868 Pastor und Schlossprediger in Pommern, legte 1870 die Prüfung pro facultate docendi an der Univ. Greifswald ab, worauf er Oberlehrer und Mitgl. d. Abiturientenprüfungskommission am k. Gymnasium in Putbus wurde. 1872 wandte er sich dem Studium der Medizin in Marburg zu, wo er 1876 die ärztl. Staatsprüfung bestand und 1873 bis 76 Assistent des physiol. Institutes war. K. wirkt seit 1876 als Augenarzt in Hamburg und veröffentlichte: »Die Geburtshilfe bei den alten Hebräern« (1876) – »Die Körperverhältnisse der Gelehrtenschüler des Johanneums in Hamburg« (1879) – »Die Vivisektionsfrage« (1880) – »Gesundheitspflege im Mittelalter. Kulturgeschichtliche Studien nach Predigten des 13., 14. und 15. Jahrhunderts« (1890) – »Über Schulgesundheitspflege« (im Handb. der Erziehungs- und Unterrichtslehre für höhere Schulen von A. Baumeister, 1895) – »Zur Gesundheitspflege in den höheren Mädchenschulen« (im Handb. des höheren Mädchenschulwesens von J. Wychgram, 1897). Ausserdem begründete und redigierte er 1887 bis 97 die Zeitschrift für Schulgesundheitspfl., »Schoolhygiene for teachers« (1899).

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 905.
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