Longmore, Thomas

[1044] Longmore, Thomas, engl. Militärarzt, zu London 10. Okt. 1816 geb., studierte im Guy's Hosp. daselbst, trat in die Armee ein, wurde Assistant Surgeon 1843, Surgeon 1854, Deputy Inspector General 1858, Inspector General 1872 und trat 1876 aus dem aktiven Dienst aus. Er leistete Dienste auf den Jonischen Inseln, in West-Indien, Canada und machte 1854 bis 55 den ganzen Orientkrieg und alle Schlachten desselben vom Beginne des Feldzuges in der Türkei bis zum Falle von Sebastopol mit, diente 1857 bis 59 in Indien während des Sepoy-Aufstandes, kehrte 1859 nach England zurück und wurde 1860 Prof. der Militär-Chirurgie an der neu errichteten Army Medical School zu Chatham, später zu Netley, war auch Surgeon-General, Army Med. Staff, und Honorary Surgeon der Königin (seit 1868), erhielt 1886 die Ritterwürde, legte 1891 seine Ämter nieder und starb 30. Sept. 1895 in Swanage, Dorset. L. war einer der Mitgründer der Genfer Konvention (1864), Mitglied aller Kongresse des Roten Kreuzes und hat sich die grössten Verdienste um den engl. Militär-Sanitätsdienst, namentlich um die Ausbildung[1044] der jungen Militärärzte erworben. Seine zahlreichen und wertvollen Publikationen sind im älteren Biogr. Lexikon zusammengestellt.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 1044-1045.
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