Mendelsohn, Martin

Mendelsohn, Martin
Mendelsohn, Martin

[1116] Mendelsohn, Martin, 16. Dez. 1860 zu Posen geb., studierte in Leipzig und Berlin, machte eine einjähr. Studienreise nach Paris und absolvierte 1885 Promotion und Staatsexamen. 1886 wurde er Assistent an der ersten med. Univ.-Klinik unter E. v. Leyden und Oberarzt am k. Charitékrankenhause in Berlin; gleichzeitig liess er sich als Arzt nieder und praktiziert seither in Berlin. 1895 habilitierte er sich für inn. Medizin an der Friedrich Wilhelmsuniv. in Berlin, wurde 1898 zum Vorsteher der Krankenpflege-Sammlung der k. Charité und 1899 zum Univ.-Prof. ernannt. M.'s Arbeitsgebiet ist die inn. Medizin; neben zahlreichen wissenschaftl. und klin. Arbeiten auf diesem Gebiete verdanken wir ihm die Ausgestaltung der Krankenpflege zu[1116] einer therapeut. Methode des Arztes. Den ersten Anstoss gab er mit seiner Programmschrift: »Der Comfort des Kranken« (Berlin 1890). Die Zusammenfassung der M.schen experim. und klin. Arbeiten giebt sein Hauptwerk: »Krankenpflege für Mediziner« (Jena 1899, auch als Supplement zu Penzoldt – Stintzing's Handbuch der Therapie), das eine Erweiterung der von ihm verfassten Einzelabteil. »Die Krankenpflege« in Eulenburg-Samuel's Lehrbuch der allgem. Therapie, (Wien und Berlin 1898) darstellt. Die seit 1894 erscheinende von M. redigierte »Zeitschr. f. Krankenpflege« giebt beständig dem Hauptgedanken der Hypurgie Ausdruck. Seiner Grundanschauung, dass eine erfolgreiche Therapie nur durch eine Summe verschiedenartiger und gleichzeitig zur Verwendung kommender therapeut. Einwirkungen möglich ist, welche der Arzt aktiv und persönlich unter ständiger Einwirkung auf den Kranken anzuwenden hat, gab vor allem eine Schrift M.'s: »Ärztliche Kunst und medicinische Wissenschaft« (Wiesbaden 1893) Ausdruck. Die Zahl von M.'s Publikationen beträgt bis jetzt etwa 100.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 1116-1117.
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