Muench, Gregor

[1173] Muench, (Minch), Gregor, geb. 1836 in Gräsy (Gouv. Tambow, Kreis Lipezk), studierte in Moskau und wurde 1861 als Arzt entlassen; den Doktorgrad erwarb er erst 1869. 1861 bis 63 war er Assistent an der med. Klinik unter Prof. Sacharin, 1863 bis 65 studierte er in Deutschland besonders pathol. Anatomie, war 1867 bis 72 Prosektor an dem Moskauer Hosp. für Arbeiter, 1872 Prosektor, 1875 Oberarzt des Odessaer Stadthosp., 1876 Prof. e. o. der pathol. Anatomie an der Univ. Kiew. Als solcher bereiste er 1879 und 80 die Wolgagegend, um die Astrachansche Epidemie zu untersuchen. 1880 zum ord. Prof. ernannt, beschäftigte er sich mit ausgedehnten Untersuchungen über den Aussatz in Süd-Russland und hat zu diesem Zwecke alljährlich weite Reisen gemacht. Ausser einer grossen Reihe kleinerer Aufsätze in der russischen Moskauer med. Zeitung und in den Arbeiten der Ärzte des Odessaer Stadthosp., hat M. veröffentlicht: Bericht über die Astrachansche Epidemie (I R), die Epidemie von Wetljanka (II R.), der Aussatz (Lepra Arabum) in Süd-Russland in den Nachrichten der Wladimir-Univ. zu Kiew, 1884 und eine Monographie: »Die Zaraath der hebr. Bibel. Einleitung in die Geschichte des Aussatzes« (Hamburg und Leipzig, 1893). M. starb 1897 in Szoratów.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 1173.
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