Renz, Wilhelm Theodor von

[1366] Renz, Wilhelm Theodor von, zu Wildbad in Württemberg, geb. 10. Jan. 1834 zu Oberdischingen bei Ulm, als Sohn eines Arztes, studierte 1852 bis 57 in Tübingen, war Assistent bei Vierordt 3 Jahre lang und 1 Jahr bei Victor v. Bruns, besuchte noch Bern (Valentin, Vogt sen.), Heidelberg (Nuhn), sowie später Berlin (Virchow). Seine Promotionsschrift: »Beitrag zur Behandlung der Brüche des Oberschenkels und der Kniescheibe« erschien als selbständige Arbeit erst 1860. Er war seit 1858 prakt. Arzt in Oberdischingen, dann (1862) in Ehingen a. D. und (1867) in Stuttgart, wurde 1867 zum königl. Hofrat ernannt, 1868 als Kgl. Badearzt nach Wildbad berufen. 1869 zum Geh. Hofrat ernannt, erhielt er 1874 durch den Württemb. Kronenorden den persönlichen Adel. Ursprünglich zum Chirurgen ausgebildet, veröffentlichte er: »Erste Heilung eines traumat. Gehirnabscesses durch consequente Aspiration des Eiters ohne vorhergegangene[1366] Trepanation« (1867) und – bereits in Wildbad thätig: »Die Spreitzlade, ein prakt. Verband für Schussfracturen des Oberschenkels« (1874); ferner: »Die Cur zu Wildbad« (1869) – »Das Wildbad im Königreich Württemberg« (mehrere Aufl.) – »Historische Briefe über das Wildbad« (1871); sodann als umfangreicheres historisches Quellenwerk: »Das Wildbad, wie es ist und war« (1874) – »Literatur-Geschichte von Wildbad« (1881) – »Wildbad und sein neueröffnetes laues Thermalbad, das König Karl-Bad« (1883). R. starb 30. Dez. 1896.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 1366-1367.
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