[1587] Seydel, Karl, in Königsberg, geb. zu Chelchen, Kr. Oletzko in Ostpr., 28. Mai 1839, studierte in Königsberg, Bonn, Berlin, war Schüler von Spiegelberg und Hayn, wurde 1861 Dr., 1868 Privatdozent der Geburtshülfe und Stadtwundarzt zu Königsberg, erhielt 1886 auch die venia legendi für gerichtl. Med., war anfangs Staatsexaminator für Geburtshülfe, später für Hygiene, wurde 1891 Prof. e. o., 1894[1587] Mitgl. d. Med.-Kolleg. der Prov. Ostpreussen, 1897 Med.-Rat und schrieb: »Leitfaden für gerichtl. Med« (Berlin 1895); dazu grössere Abhandlungen in der Vrtljhrschr. f. ger. Med. über acquirierte Lungenatelektase, Tod nach Verbrennung und Verbrühung, Phosphorvergiftung, Tod durch Alkoholmissbrauch und sein forensischer Nachweis, die Gefahr der Bleirohrverwendung bei den Wasserleitungen, über kataleptische Totenstarre, Nabelschnurzerreissung, sowie kleinere Aufsätze: Fall von Abort nach intraut. Injektion von Holzessig, Kasuistik der Unterleibsverletzungen, Bruch des Kehlkopfes durch Fussstoss; in anderen Zeitschriften über Blutgerinnung bei tötlichen Verletzungen, über Petroleum-Vergiftung u.a. kleinere Mitteilungen: Tod durch Thymus-Hypertrophie, Zeichen des Verhungerns (Atrophie der Thymus) etc.