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Struempell, Adolf

Struempell, Adolf

[1676] Struempell, Adolf, zu Erlangen, geb. 28. Juni 1853 auf dem Gute Neu-Autz in Kurland, verlebte seine Jugend in Dorpat, wo sein Vater, ein geborener Braunschweiger, Univ.-Prof. der Philos. war, wurde 1870 Studierender der Med. daselbst, siedelte 1872 mit seinen Eltern nach Leipzig über, vollendete dort sein[1676] Studium und promovierte 1875 auf Grund der Diss: »Beiträge zur Kenntniss der Urämie beim primären Morbus Brightii«. 1876 bis 82 war er Assistent an der Leipziger med. Klinik, zuerst unter C. A. Wunderlich, dann unter E. Wagner. Von bedeutendem Einflusse auf seine Ausbildung war auch Cohnheim. 1883 wurde er zum Prof e. o. und als Nachf. Erb's zum Direktor der med. Poliklinik in Leipzig ernannt. 1886 erhielt er als Nachf. Leube's als ord. Prof. und Direktor der med. Klinik und Poliklinik einen Ruf an die Univ. Erlangen, welchem er Folge leistete. Sein Hauptstudium widmet S. der Pathol. des Nervensystems. Zahlreiche Arbeiten hierüber (insbesondere über Tabes dorsalis, spastische Spinalparalyse, über die kombinierten Systemerkrankungen des Rückenmarks, über die cerebrale Kinderlähmung, über asthenische Bulbärparalyse, Polymyositis, Akromegalie, progressive Muskelatrophie u. v. a.) erschienen im A. f. Ps., im D. A. f. k. M. und namentlich in der von Strümpell in Gemeinschaft mit Erb, E. Schultze und Lichtheim seit 1891 herausgegebenen und von ihm redigierten deutschen »Zeitschrift für Nervenheilkunde«. 1883 erschien das »Lehrbuch der speziellen Pathologie und Therapie der inneren Krankheiten« (3 Bde.), welches 1899 in 12. Aufl. erschienen und in zahlreiche Sprachen (auch ins Japan. und Türk.) übersetzt worden ist. Von kleineren Schriften S.'s sind noch zu nennen: »Die Entstehung und die Heilung der Krankheiten durch Vorstellungen« (Erlangen 1892) – »Die Untersuchung, Beurtheilung und Behandlung von Unfallkranken« (München 1895).