Vintschgau, Maximilian Heinrich

[1773] Vintschgau, Maximilian Heinrich Ritter von zu Altenburg und Hohenhaus, tiroler Landmann, geb. 4. Nov. 1832 zu Wilten bei Innsbruck, wurde 1856 in Wien promoviert, versah 1856 bis 57 die Stelle eines Assistenten bei der Lehrkanzel für Physiologie (Brücke), 1857 bis 60 die Supplentur der Lehrkanzel für Physiologie an der Univ. zu Padua und wurde 1860 zum o. ö. Prof. der Physiologie an der genannten Univ. ernannt, wo er bis 1866 wirkte. 1867 wurde V. mit der Abhaltung der Vorträge über Physiologie an der Prager Univ. betraut. Dort verblieb er bis zu seiner 1870 erfolgten Ernennung zum o. ö. Prof. der Physiologie an der Univ. Innsbruck. 1896 wurde V. k. k. Hofrat. 1874/75 und 1881/82 war V. Rektor Magnifikus an der Innsbrucker Univ. Ein Verzeichnis seiner Arbeiten[1773] umfasst gegen 50 Nummern. Wir heben aus demselben neben den schon im älteren Lexikon genannten als die wichtigsten der seitdem erschienenen hervor: »Untersuchungen über die Frage, ob die Geschwindigkeit der Fortpflanzung der Nervenerregung von der Reizstärke abhängig ist« (Pflüger's Arch. XXX, 1882, 2 Tle.; Ib. XL, 1887) – »Zeitmessende Beobb. über die Wahrnehmung des sich entwickelnden positiven Nachbildes eines elektrischen Funkens« (Ib. XXXII, 1884, zus. mit A. Lustig) – »Die physiol. Zeit einer Kopfmultiplication von zwei einzifferigen Zahlen« (Ib. XXXIII, 1885) – »Über die Reactionszeit von Temperaturempfindungen« (Ib. XLIII, 1888, zus. mit Steinach) – »Physiol. Analyse eines ungewöhnlichen Falles partieller Farbenblindheit« (Ib. XLVIII u. LVII, 1891 bis 96) – »Zeitmessende Versuche über die Unterscheidung zweier electr. Hautreize« (zus. mit A. Durig, Ib. LXIX, 1879) – – »Die Folgen einer linearen Längsquetschung des Froschherzens« (Ib. LXXVI, 1899).

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 1773-1774.
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