Walcher, Gustav Adolf

[1803] Walcher, Gustav Adolf, in Stuttgart, geb. 21. Sept. 1856 zu Schloss ob Ellwangen in Württemb., studierte in Berlin, Leipzig, Tübingen, Wien, machte 1881/82 das Staatsexamen und wurde 1883 promoviert, war 1882 Assistenzarzt der chirurg. Klinik von P. Bruns in Tübingen, 1883 I. Assistenzarzt der geburtsh.-gynäkol. Klinik von v. Saexinger, habilitierte sich 1887 und wurde 1887 zum Direktor der kgl. Landes-Hebammenschule in Stuttgart ernannt. Schriften: »Über die Verwendung des Holzstoffs zum antiseptischen Verband insbesondere den Sublimatholzwolleverband« (Diss.) – »Senkung und Vorfall von Scheide und Gebärmutter sowie die veralteten Dammrisse« (Tübingen 1887, Habilitationsschr.). 1889 begann er mit der Veröffentlichung seiner Studien über die Veränderlichkeit der Conjugata des Beckens und gab die sogenannte »Walcher'sche Hängelage« an. In kurzen Aufsätzen begründete er die Excision der Narben als Methode der Plastik, gab die Aufheftung der Scheide als Hilfsoperation bei schweren Prolapsen an, sowie die Tamponade der Bauchhöhle mit Gaze und Bauchspeculum und schrieb verschiedene Veröffentlichungen über selbsterfundene,[1803] namentlich aseptische Instrumente und Pessare, sowie prinzipielles über die Anlegung der Naht bei plastischen Operationen.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 1803-1804.
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