Breitzmann, Agnes

[104] *Breitzmann, Agnes, Ps. Elisabeth Halden, Bad Nauheim, Parkstr. 382, ist in Templin am 27. Mai 1841, als Tochter eines Arztes geboren. Schon in der Jugend, wenn sie ihren Vater auf die Landpraxis begleitete, belebte ihre rege Phantasie Feld und Wald, und gab ihr Stoff zum Fabulieren. Nach einer glücklichen Kindheit knieten am Sarge der Mutter, nachdem schon der Vater vorausgegangen,[104] von der einst blühenden Kinderschar nur noch sie und ein kleines nachgeborenes Schwesterchen, der sie selbst eine Mutter ward. Sie fand eine Zuflucht in dem Hause einer hochbetagten Grosstante in Magdeburg, in einer seltsamen, wunderlieben Häuslichkeit, die ihr kein geeigneter Boden für eine junge Menschenpflanze schien. Um nun ihrer Schwester ein Familienleben zu bieten, nahm sie 6 junge Mädchen in gleichem Alter zur Erziehung ins Haus. Hierbei lernte sie, sich in den Geist und das Gemüt junger Mädchen zu versenken, und dabei entstanden auch ihre ersten Erzählungen. Mit ihrer Schwester machte sie grosse Reisen in fast ganz Europa, und steht jetzt im Begriff, ihren Wohnsitz nach Berlin zu verlegen.

Werke s. Elisabeth Halden.

Quelle:
Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder Bd. 1. Berlin, 1898., S. 104-105.
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