Zweiter Wunsch:

[159] Naciketas wünscht den Weg zum Himmel kennenzulernen und die Unterweisung hinsichtlich des dorthin führenden Feuers zu empfangen.

(Naciketas:) Im Himmel gibt es keine Furcht: nicht bist du dort. Man fürchtet sich nicht wegen hohen Alters. Man hat Hunger und Durst überwunden, und frei von Sorgen erfreut man sich in der Himmelswelt. Du kennst das Feuer, das zum Himmel führt, o Tod. Lehre es mich Gläubigen. Die Bewohner des Himmels genießen die Unsterblichkeit. Das erbitte ich mir als zweiten Wunsch.

(Yama:) Ich lehre dich – gib acht –, Naciketas, kundig das Feuer, das zum Himmel führt, die Gewinnung der ewigen Welt und die Stütze darin. In einer Höhle, wisse, ist es verborgen4.

4

Agnis ›Versteck‹ ein der älteren Mythologie geläufiger, aber hier philosophisch umgewerteter Begriff.

Quelle:
Upanishaden. Altindische Weisheit aus Brâhmanas und Upanishaden. Düsseldorf/Köln 1958, S. 159.
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