2. Desgleichen.

[154] 14. Glückhaft sei Erd' und Himmel dir, ohne Leides und dir zur Lust;

Heil scheine dir die Sonne, Heil wehe dir der Wind ins Herz!

Glückhaft behüten müssen dich himmlische Wasser, nahrungsreich!


15. Glückhaft seien die Pflanzen dir! dich nahm ich aus der Unterwelt

Herauf zu dieser oberen;

Da behüten die himmlischen, Mond und Sonne, die beiden, dich!


[154] 16. Welch ein Gewand du hüllest um, welch ein Gegürt du legest an,

Wir machen's glückhaft deinem Leib, unsanft berühre dich es nicht.


17. Mit reinigendem Schermesser, mit glänzendem,

Wenn Haar und Bart du scherest,

Entziehe niemals uns dein glattes Angesicht!


18. Glückhaft sei Reis und Gerste dir, ohne Blähung und wohlverdaut;

Diese wenden das Siechtum ab, diese lösen vom Übel.


19. Was du issest und was du trinkst, Getreid' vom Ackerfeld und Milch,

Was eßbar und uneßbar ist.

Ich mache giftlos dir ein jedes Essen.


20. Sowohl dem Tage wie der Nacht, den beiden übergeb' ich dich:

Vor Unholden, vor mördrischen, behütet diesen mir, ihr zwei!


21. Rosse hundert und tausende

Zwei Dreigespanne, Viergespanne mach' ich dir;

Indr' – Agni und die Götter all,

Sie sollen ohne Groll mit dir es meinen.


22. Dem Herbste dich, dem Winter dich,

Dem Frühling und dem Sommer übergeb' ich dich;

Viel schöne Jahre seien dein, in welchen Kräuter wachsen.


23. Der Tod herrscht ob Zweifüßigem, ob Vierfüßigem herrscht der Tod;

Von diesem Tod, dem Erdenherrn, nehm' ich hinweg dich, fürchte nicht!


24. Du, Unverletzter, sterben nicht, sterben nicht wirst du, fürchte nicht!

Denn an dem Orte sterben nicht, gehn nicht zur untern Finsternis,


25. Alle leben an jenem Ort, die Kuh, das Roß, der Mann, das Schaf,

Wo diese Weihe wird gemacht zum Schirm dem Leben und zum Heil.

Quelle:
Atharwaweda. Hannover 1923, S. 154-155.
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