Der Âtman als persönlicher und als überpersönlicher Gott.

[169] Çvetâçvatara-Upanishad 1–6.


Om! Die Brahmanlehrer sagen:


1,1.

Was ist Urgrund, was Brahman? Woher sind wir?

Wodurch bestehn, und worin sind gegründet wir?[169]

Von wem regiert, bewegen wir, ihr Weisen,

Uns in der Lust und Unlust Wechselständen?


2.

Sind Zeit, Natur, Notwendigkeit, der Zufall,

Grundstoffe, Geist, ist die Verbindung dieser

Als Urgrund denkbar? – Doch nicht! – Denn ein Selbst ist!

Doch auch das Selbst schafft frei nicht Lust und Unlust!


8.

Was wechselt und was bleibt, was offenbar und

Nichtoffenbar, – Gott hegt es alles in sich;

Wer Gott nicht kennt, bleibt als Geniesser gebunden,

Wer ihn erkannt, wird frei von allen Banden.


16.

Den alldurchdringenden Âtman,

Wie Butter in der Milch versteckt,

In Selbstkenntnis, Selbstzucht wurzelnd,

Das Endziel der Upanishad,

– das Endziel der Upanishad.


2,5.

Das alte Brahman (Gebet) bring' ich euch in Ehrfurcht;

Weit dringt der Ruf, wie Sonnen ihre Bahn ziehn;

Des Ew'gen Kinder alle ihn vernehmen,

Und die in Wohnungen des Himmels schalten.


8.

Den Leib dreifach gerichtet, ebenmässig,

Manas und Sinne im Herzen eingeschlossen,

So mag der Weise auf dem Brahmanschiffe

Die fürchterlichen Fluten überfahren.


9.

Den Odem hemmend, die Bewegung zügelnd,

Bei Schwund des Hauchs ausatmend durch die Nase,[170]

Wie jenen Wagen mit den schlechten Rossen,

So fesselt ohne Lässigkeit das Manas!


10.

Rein sei der Ort und eben, von Geröll und Sand,

Von Feuer, von Geräusch und Wasserlachen frei;

Hier, wo den Geist nichts stört, das Auge nichts verletzt,

In windgeschützter Höhlung schicke man sich an.


11.

Erscheinungen von Nebel, Rauch und Sonnen,

Von Wind und Feuer, von Leuchtkäfern, Blitzen,

Von Bergkrystall und Mondglanz, sind beim Yoga

In Brahman Offenbarung vorbereitend.


13.

Behendigkeit, Gesundheit, Unbegehren,

Ein klares Antlitz, Lieblichkeit der Stimme,

Schöner Geruch, der Ausscheidungen wenig, –

Darin betätigt sich zuerst der Yoga.


14.

Gleichwie ein Spiegel, der mit Staub bedeckt war,

Wie Feuerschein erglänzt, wenn er gereinigt,

So wird nur, wer erkannt der Seele Wesen,

Des Ziels teilhaftig und befreit von Kummer.


16.

Er ist der Gott in allen Weltenräumen,

Vormals geboren und im Mutterleibe;

Er ward geboren, wird geboren werden,

Ist in den Menschen und allgegenwärtig.


17.

Der Gott, der im Feuer ist, im Wasser,

Der in die ganze Welt ist eingegangen,[171]

Der in den Kräutern weilt und in den Bäumen,

Diesem Gott sei Ehre! – sei Ehre!


3,1.

Der netzausbreitend herrscht mit Herrscherkräften,

Die ganze Welt beherrscht mit Herrscherkräften,

Einer bleibend beim Entstehen und Bestehen [der Welt],

Unsterblich werden, welche das verstehen!


2.

Der eine Rudra, – zu keinem zweiten stehn sie, –

Ist's, der die Welt beherrscht mit Herrscherkräften;

Er weilt in den Wesen, und wutentbrannt zur Endzeit

Zerschmettert er als Herr die Geschöpfe alle.


3.

Allseitig Auge und allseitig Antlitz,

Allseitig Arme und allseitig Fuss,

Schweisst schaffend er mit Armen, schweisst mit Flügeln

Zusammen Erd' und Himmel, Gott, der Eine.


4.

Er, der der Götter Ursprung und Hervorgang,

Der Herr des Alls, Rudra, der grosse Weise,

Er, der vormals Hiraṇyagarbha zeugte,

Der Gott begabe uns mit edler Einsicht.


7.

Doch höher noch steht Brahman! Den höchsten, grossen,

Der Leib für Leib versteckt in allen Wesen,

Den Einen, der das Weltall hält umschlossen, –

Wer den als Gott versteht, der wird unsterblich.
[172]

8.

Ich kenne jenen Purusha, den grossen,

Jenseits der Dunkelheit wie Sonnen leuchtend;

Nur wer ihn kennt, entrinnt dem Reich des Todes;

Nicht gibt es einen andern Weg zum Gehen.


9.

Höher als der nichts andres ist vorhanden,

Nichts Kleineres und nichts Grösseres, was auch immer,

Als Baum im Himmel wurzelnd steht der Eine,

Der Purusha, der diese ganze Welt füllt.


10.

Was höher hoch als diese Welt,

Das ist gestaltlos, schmerzenlos,

Unsterblich werden, welche das verstehen,

Die andern gehen ein in lauter Leiden.


11.

Mit Antlitz, Haupt und Hals allwärts,

Weilt er in aller Wesen Herz;

Er, der Heil'ge, durchdringt alles,

So wohnt er selig (çiva) überall.


12.

Gross, herrlich ist der Purusha,

Er regt an die Erkenntniskraft;

Zu jenem reinen Ort ist er

Herr des Zugangs, Licht, wandellos.


13.

Der Purusha, zollhoch, als innre Seele

Ist stets zu finden in der Geschöpfe Herzen;

Nur wer an Herz und Sinn und Geist bereitet, –

Unsterblich werden, die ihn also kennen.


14.

Der Purusha mit tausendfachen Häuptern,

Mit tausendfachen Augen, tausend Füssen

Bedeckt ringsum die Erde allerorten,

Zehn Finger hoch noch drüber hin zu fliessen.
[173]

15.

Nur Purusha ist diese ganze Welt,

Und was da war, und was zukünftig währt,

Herr ist er über die Unsterblichkeit, –

Diejenige, die sich durch Speise nährt.


16.

Nach allwärts ist es Hand, Füsse,

Nach allwärts Augen, Haupt und Mund,

Nach allen Seiten hin hörend,

Die Welt umfassend steht es da.


17.

Durch aller Sinne Kraft scheinend

Und doch von allen Sinnen frei,

Als Gott und Herrn der Welt [ehrt ihn],

Als grossen Hort des Weltenalls.


19.

Ohn' Hände greift er, ohne Füsse läuft er,

Sieht ohne Augen und hört ohne Ohren,

Er weiss, was wissbar, aber ihn weiss niemand,

Er heisst der Erstlings-Purusha, der Grosse.


20.

Des Kleinen Kleinstes und des Grossen Grösstes,

Wohnt er als Selbst im Herzen dem Geschöpf hier;

Den willensfreien schaut man, fern von Kummer,

Durch Gottes Gnade als den Herrn, als Grösse.


21.

Ich weiss ihn, jenen alterlosen Alten,

In allem, es durchdringend, gegenwärtig,

Als Selbst in allem, dem Entstehn absprechen

Die Brahmanwisser, das sie ewig nennen.


4,1.

Er, der, selbst farblos, vielfach versehn mit Kräften,

Die vielen Farben verleiht zu bestimmten Zwecken,[174]

Bis endlich das All zergeht in ihm, dem Anfang,

Der Gott begabe uns mit edler Einsicht.


2.

Das ja ist Agni, Âditya,

Das ist Vâyu und Candramas,

Das ist das Reine, das Brahman,

Die Wasser und Prajâpati.


3.

Du bist das Weib, du bist der Mann,

Das Mädchen und der Knabe,

Du wächst, geboren, allerwärts,

Du wankst als Greis am Stabe.


4.

Schwarz bist als Vogel du, grün mit roten Augen,

Blitzschwanger als Wolke, Jahreszeiten, Meere,

Das Anfanglose bist du, das Allverbreitete,

Aus dem geworden sind die Wesen alle.


5.1

Die eine Ziege, rot und weiss und schwärzlich,

Wirft viele Junge, die ihr gleichgestaltet;

Der eine Bock in Liebesbrunst bespringt sie,

Der andre Bock verlässt sie, die genossen.
[175]

6.2

Zwei schönbeflügelte, verbundene Freunde

Umarmen einen und denselben Baum;

Einer von ihnen speist die süsse Beere,

Der andre schaut, nicht essend, nur herab.


7.

Zu solchem Baum der Geist, herabgesunken,

In seiner Ohnmacht grämt sich wahnbefangen;

Doch wenn er ehrt und schaut des andern Allmacht

Und Majestät, dann weicht von ihm sein Kummer.


9.

Aus dem die Hymnen, Opfer, Werk, Gelübde,

Vergangnes, Künft'ges, Vedalehren stammen,

Der hat als Zauberer diese Welt geschaffen,

In der der andre ist verstrickt durch Blendwerk.


10.

Als Blendwerk (mâyâ) die Natur wisse,

Als den Zaub'rer den höchsten Gott;

Doch ist von seinen Teilstoffen

Durchdrungen diese ganze Welt.


11.

Der jedem Mutterschoss als der Eine vorsteht,

In dem die Welt zergeht und sich entfaltet,

Wer den als Herrn, als Gott, reichspendend, preiswert

Erkennt, geht ein in jene Ruh' für immer.


12.

Er, der der Götter Ursprung und Hervorgang,

Der Herr des Alls, Rudra, der grosse Weise,

Der selbst entstehen sah Hiraṇyagarbha,

Der Gott begabe uns mit edler Einsicht.


13.

Er, der der Götter Oberherr,

In dem die Welt gegründet ist,[176]

Zweifüssler hier beherrschend und Vierfüssler, –

Wer ist der Gott, dass wir ihm opfernd dienen?


14.

Wer ihn fein, überfein in dem Gemenge,

Als Weltenschöpfer vielfach sich gestaltend,

Den Einen, der das Weltall hält umschlossen,

Als Seligen (çiva) weiss, geht ein zur Ruh' für immer.


15.

Er in der Zeitlichkeit ist der Welt Behüter,

Der Herr des Alls, versteckt in allen Wesen;

In ihn vertieft sind Brahmanweise und Götter,

Wer ihn erkennt, zerreisst des Todes Stricke.


16.

Feiner als Butter, überfein wie Sahne,

Weilt selig (çiva) er versteckt in allen Wesen.

Den Einen, der das Weltall hält umschlossen,

Wer den als Gott weiss, wird frei von allen Banden.


17.

Ja, dieser Gott, allschaffend, hohen Sinnes,

Ist stets zu finden in der Geschöpfe Herzen;

Nur wer an Herz und Sinn und Geist bereitet, –

Unsterblich werden, die ihn also kennen.


18.

Das Dunkel weicht; nun ist nicht Tag noch Nacht mehr,

Nicht seiend noch nichtseiend, selig (çiva) nur ist er;

Er ist der Om-Laut, »Savitar's liebwertes Licht«;

Aus ihm erfloss das Wissen uranfänglich.


19.

Nicht in der Höhe noch Breite,

Noch Mitte ist umspannbar er.

Nicht ist ein Ebenbild dessen,

Der da heisst: grosse Herrlichkeit.
[177]

20.

Nicht ist zu schauen die Gestalt desselben;

Nicht sieht ihn irgendwer mit seinem Auge;

Ihn, der im Herzen weilt, mit Herz und Sinnen, –

Unsterblich werden, die ihn also kennen.


5,1.

Zwei sind im ewig, endlos, höchsten Brahman

Latent enthalten, Wissen und Nichtwissen;

Vergänglich ist Nichtwissen, ewig Wissen,

Doch der als Herr verhängt sie, ist der Andre.


2.

Der jedem Mutterschoss als der Eine vorsteht,

Allen Gestalten, allen Ursprungsstätten,

Der mit jenem ersterzeugten, roten Weisen3

Im Geist ging schwanger und ihn sah geboren,


3.

Der Gott, der vielfach ein Netz nach dem andern

Im Raum ausbreitet hier und wieder einzieht,

Durch seine Helfer fortschaffend, hochsinnig,

Betätigt so als Herrscher seine Allmacht.


4.

Wie alle Weiten, oben, unten, querdurch,

Erleuchtend, strahlt der Sonnenstier am Himmel,

So lenkt der Gott, der heilige, liebwerte,

Als einer alles Mutterschossentsprungene.


5.

Wenn seinem Wesen zureift aller Ursprung,

Was reifen soll, er macht es alles wachsen,[178]

Er lenkt als einer alles hier und jedes,

Verteilend einzeln alle Sonderheiten.


8.

Zollhoch an Grösse, sonnenähnlich leuchtend,

Mit Vorstellung und Ichheit ausgestattet,

Erscheint, kraft seiner Buddhi, seines Âtman,

Wie einer Ahle Spitze gross der Andre.


9.

Spalt' hundertmal des Haars Spitze

Und nimm davon ein Hundertstel,

Das denk' als Grösse der Seele,

Und sie wird zur Unendlichkeit.


10.

Er ist nicht weiblich, nicht männlich,

Und doch ist er auch sächlich nicht;

Je nach dem Leib, den er wählte,

Steckt er in diesem und in dem.


12.

Als Seele wählt viel grobe und auch feine

Gestalten er, entsprechend seiner Tugend;

Und was ihn band, kraft seines Werks und Selbstes,

In diese, bindet wieder ihn in andre.


13.

Wer ihn, anfanglos, endlos, in dem Gemenge

Als Weltenschöpfer vielfach sich gestaltend,

Den Einen, der das Weltall hält umschlossen,

Als Gott kennt, wird befreit von allen Banden.


6,1.

Die einen Lehrer reden von Natur uns,

Von Zeit die andern; sie gehn völlig irre;

Nein, es ist Gottes Allmacht, die im Weltall

Lässt jenes Brahmanrad im Kreis sich drehen.


6.

Höher als Weltbaum, Zeit und alle Formen

Ist er, aus dem entspringt die Weltausbreitung, –[179]

Und ihn, der Recht schafft, Bösem wehrt, Glück austeilt,

Den ew'gen Allbefasser in uns wissend,


7.

So lasst uns ihn, der Herren höchsten Grossherrn,

Die höchste Gottheit unter allen Göttern,

Als höchsten Fürst der Fürsten, jenseits thronend,

Als Gott auffinden, als preiswerten Weltherrn.


8.

Nicht gibt es an ihm Wirkung noch Organe auch,

Nicht ist ihm einer gleich noch überlegen auch,

Sein höchstes Können wird gelehrt als mannigfach,

Des Wissens, Tuns Werk sind ihm eingeboren.


9.

Kein Fürst ist über ihm in allen Welten

Und kein Gebieter, kein Kennzeichen trägt er;

Ursache ist er, Herr des Herrn der Sinne,

Ihn zeugte keiner, niemand ist sein Oberherr.


10.

Der spinnegleich durch Fäden, die aus ihm als Stoff (pradhânam)

Entsprungen, sich verbarg nach seinem Sein, der Gott

Verleih' Eingang in Brahman uns.


11.

Der eine Gott, verhüllt in allen Wesen,

Durchdringend alle, aller inn're Seele,

Des Werks Aufseher, alles Sein durchduftend,

Zuschauer, blosser Geist und frei von Guṇa's,


12.

Der eine Freie, der den einen Samen

Vielfach macht vieler von Natur Werkloser,[180]

Wer den, als Weiser, in sich selbst sieht wohnen,

Der nur ist ewig selig, und kein andrer.


13.

Der, als der Ew'ge den Nichtew'gen, Freude,

Als Geist den Geistern schafft, als Einer Vielen,

Wer dies Ursein durch Prüfung (Sânkhyam) und Hingebung (yoga)

Als Gott erkennt, wird frei von allen Banden.


14.

Dort leuchtet nicht die Sonne, nicht Mond noch Sternenglanz,

Noch jene Blitze, geschweige irdisch Feuer.

Ihm, der allein glänzt, nachglänzt alles andre,

Die ganze Welt erglänzt von seinem Glanze.


15.

Der eine Schwan in dieses Weltalls Mitte,

Als Feuer ging er ein in das Gewoge,

Nur wer ihn kennt, entrinnt dem Reich des Todes,

Nicht gibt es einen andern Weg zum Gehen.


16.

Allmächtig und allweise, selbstentsprungen,

Als Geist, Zeitschöpfer, guṇahaft, allwissend,

Des Urstoffs (pradhânam) Herr, der Einzelseele und Guṇa's,

Wirkt Stillstand, Wanderung er, Erlösung, Bindung.


18.

Zu ihm, der den Gott Brahmán schuf zu Anfang,

Und der ihm auch die Veden überliefert,

Dem Gott, der sich erkennen lässt aus Gnade,

Nehm' ich, Erlösung suchend, meine Zuflucht, –


19.

Der teillos, wirkungslos, ruhig,

Ohne Tadel und fleckenlos,[181]

Höchste Unsterblichkeitsbrücke,

Feuer gleich, wenn das Holz verbrannt.


20.

Ja, wenn man sich erst wird wickeln

In den Luftraum wie in ein Kleid, –

Dann wird auch ohne Gottwissen

Des Leids Ende erreichbar sein.


21.

Gestärkt durch Busse, mit dem Veda begnadigt,

Fand Brahman Çvetâçvatara und lehrt' es,

Als höchstes Heiligungsmittel gern genossen,

Dem Ṛishi-Kreis der Âçrama-Erhabnen.


22.

Vor Zeiten ward im Vedânta

Höchstes Geheimnis ausgebracht;

Keinem gebt es, der nicht ruhig,

Der nicht Sohn oder auch Schüler ist.


23.

Doch wer zuhöchst an Gott gläubig,

Wie an Gott an den Lehrer auch,

Dem, wenn er hohen Sinns, werden

Diese Lehren Erleuchtung sein,

– diese Lehren Erleuchtung sein.

1

Dass, wie Ça kara, und höchst wahrscheinlich auch schon Bâdarâyaṇa, annehmen (Brahmasûtra 1,4,8–10), die Stelle ursprünglich auf das Seiende und seine Produkte, Glut, Wasser, Nahrung, Chând. 6,2, oben S. 97f. zu beziehen ist, dafür sprechen sowohl die Ausdrücke lohita, çukla, kṛishṇa (siehe Chând. 6,4,1, oben S. 99) als auch ihre Reihenfolge, die nach dem Sâ khyasystem eine andre sein müsste. Auf der andern Seite ist die Beziehung von Bock und Ziege auf Purusha und Prakṛiti (mit ihren drei Guṇas, Rajas, Sattvam, Tamas) der Sâ khya's zu treffend, um abgewiesen zu werden. – Wir haben hier eine der Stellen, in denen wir aus dem Monismus der Upanishadlehre die dualistische Sâ khyatheorie hervorwachsen sehen.

2

Die individuelle und die höchste Seele.

3

Der ganze Zusammenhang und die parallelen Stellen 3,4. 4,12 (auf welche das tam zurückweist) beweisen, dass unter »jenem roten Weisen« (kapila ṛishi) Hiraṇyagarbha, der »goldne (daher rote) Embryo« zu verstehen ist. Es ist auch gar nicht abzusehen, wie hier, in dem Zusammenhange einer Vedântaschrift als Erstgeborener des Urwesens auf einmal Kapila – der Begründer eines gegnerischen Systems! – proklamiert werden sollte.

Quelle:
Die Geheimlehre des Veda. Leipzig 1919, S. 169-182.
Lizenz:

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