18. Krämerlied.

[44] III, 15.


1. Indra, den Handelsmann, bestürm ich jetzo,

dass er herzukomm und den Weg uns weise;

Abwehrend Unstern, Wild und Wegelagrer,

sei der Gewaltge mir ein Schätzespender.

2. Die vielen Pfade, drauf die Götter wandeln,

und die den Himmel mit der Erd verbinden,

Die sollen mich mit Milch und Schmalz beglücken,

damit ich von dem Käufer Geld empfange.

3. Begierig opfr' ich Trank mit Fett und Brennholz,

o Agni, dass Geschick und Kraft mir werde;

So viel ich kann durch Andacht preisend bring ich

dies göttlich Lied zu hundertfachem Segen.

4. In Kauf und Verkauf möchten Glück wir haben,

was ich ertausche soll Gewinn mir bringen,

Erfreuet beide euch an diesem Opfer;

es glück uns unsre Reis und Unternehmung.[44]

5. Der Einsatz, womit ich den Handel treibe,

das Geld, das ich dran setz, Geld zu gewinnen,

Das soll sich mir vermehren, nicht verringern;

Gewinnvereitler, Agni! scheuch durch's Opfer!

6. Der Werth, den ich einsetze, o ihr Götter!

das Geld, das ich dran setz, Geld zu gewinnen,

Daran lass Indra Freude mich erleben,

Prajāpati, Savitar, Soma, Agni!

Quelle:
Hundert Lieder des Atharva-Veda. Tübingen 1879 [in: Schulschriften a. d. Kgr. Würtemberg. Nachtrag 1869–80], S. 44-45.
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