|
[477] 1. Auf, bringet ihm den Lobgesang,
an dem er sich erfreue, dar;
Die Somabringer kräftigen
durch Sprüche Indra's hohe Macht;
des Indra Gaben bringen Heil.
2. Er, ohne Gleichen, unerreicht
von Männern, überragt allein
Die vielen Völker an Gewalt
und alle Wesen, ewig wach;
des Indra Gaben bringen Heil.
3. Auf schlechtem Renner auch gewinnt
den Preis der reichlich strömende,
Zu rühmen ist, o Indra, dies,
wenn deine Thaten du vollbringst,
des Indra Gaben bringen Heil.
4. Komm, Indra, her, wir wollen dir
Gebete bringen, stärkende,
Die du, o stärkster, gerne hast;
hier blüht dem schatzbegier'gen Glück;
des Indra Gaben bringen Heil.
5. Noch kühner wird des kühnen Muth,
wenn du, o Indra, ihn erregst,
Dem, der mit scharfem Trank dich ehrt
und mit Gebeten dich erfreut,
des Indra Gaben bringen Heil.
6. Es blickt der glänzende herab,
wie auf den Wasserquell der Mensch,
Und durch des Opfrers Geist erfreut,
macht er ihn zum Genossen sich;
des Indra Gaben bringen Heil.
7. Dir stehen alle Götter nach
an Weisheit, Indra, und an Kraft,
Du bist des Alls Behüter, vielgepriesener;
des Indra Gaben bringen Heil.[477]
8. Ich preise, Indra, deine Kraft,
die höchstes Heil den Göttern bringt,
Wenn du mit Macht den Vritra schlägst, o Herr der Kraft;
des Indra Gaben bringen Heil.
9. Die Menschenstämme mache er
zu Scharen von Bewunderern;
Der hochberühmte Indra hat ja solchen Glanz;
des Indra Gaben bringen Heil.
10. Die Kraft, die, Indra dir erstand,
und dich und deine Geistesmacht
O rinderreicher, stärkten sie,
o reicher, oft in deinem Sitz;
des Indra Gaben bringen Heil.
11. Wir wollen, Vritratödter, uns
zum Sieg verbünden, ich und du;
Dann wird, o Held, o Schleuderer,
uns weichen jeder Bösewicht;
des Indra Gaben bringen Heil.
12. Ihn, den wahrhaften, preisen wir,
den Indra, welcher nimmer trügt;
Den somalosen schlägt der Held,
und segnet den, der Soma presst;
des Indra Gaben bringen Heil.
Buchempfehlung
Kammerspiel in drei Akten. Der Student Arkenholz und der Greis Hummel nehmen an den Gespenstersoirees eines Oberst teil und werden Zeuge und Protagonist brisanter Enthüllungen. Strindberg setzt die verzerrten Traumdimensionen seiner Figuren in steten Konflikt mit szenisch realen Bildern. Fließende Übergänge vom alltäglich Trivialem in absurde Traumebenen entlarven Fiktionen des bürgerlich-aristokratischen Milieus.
40 Seiten, 3.80 Euro
Buchempfehlung
Romantik! Das ist auch – aber eben nicht nur – eine Epoche. Wenn wir heute etwas romantisch finden oder nennen, schwingt darin die Sehnsucht und die Leidenschaft der jungen Autoren, die seit dem Ausklang des 18. Jahrhundert ihre Gefühlswelt gegen die von der Aufklärung geforderte Vernunft verteidigt haben. So sind vor 200 Jahren wundervolle Erzählungen entstanden. Sie handeln von der Suche nach einer verlorengegangenen Welt des Wunderbaren, sind melancholisch oder mythisch oder märchenhaft, jedenfalls aber romantisch - damals wie heute. Nach den erfolgreichen beiden ersten Bänden hat Michael Holzinger sieben weitere Meistererzählungen der Romantik zu einen dritten Band zusammengefasst.
456 Seiten, 16.80 Euro