III, 12. [246.] An Indra und Agni (Indrāgni.)[66] 46

1. Indrāgni kommt zu diesem Saft,

durch Lieder zu dem schönen Duft,

O trinkt ihn, durch Gebet gelockt.

2. Zu euch Indrāgni geht zugleich

des Sängers herrlich Opfer hin,

So trinket denn von diesem Saft.

3. Die Sängerfreunde wähl' ich mir,

Indrāgni, in des Opfers Drang;

Dass hier des Soma's sie sich freun.


4. Die unbesiegten Sieger ruf'

die güt'gen Feindetödter ich,

Indrāgni, die erbeutendsten.

5. Es preisen die lobsingenden,

die liederkund'gen Sänger euch;

Indrāgni, Labung wünsch' ich mir.

6. Indrāgni, ihr erschüttertet

die neunzig Burgen, die vom Feind

Beherrschten, alle auf einmal.


7. Indrāgni, vor dem Werke her

ergehen die Gebete sich;

Des Gottesdienstes Pfad' entlang.

8. Indrāgni, ihr besitzet Kraft,

ihr feste Sitze, Freuden ihr,

In euch ist rasches Werk gelegt.

9. Indrāgni bei den Opfern schmückt

des Himmels Räume rings ihr aus;

Dies euer Wirken strahlte hell.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 66.
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