V, 7. [361.]

[167] 1. O Freunde bringet insgesammt

dem Agni Lob und Labung dar,[167]

Dem herrlichsten der ganzen Welt,

dem sieggewohnten Sohn der Kraft,

2. Bei dessen Einkehr sich erfreun

die Männer stets im Männerrath,

Ihm, den entzündet, wer's vermag,

und den erzeugt der Männer Schar.

3. Wenn wir der Menschen Tränke ihm

und ihre Opfergüsse weihn,

Ergreift des Glanzes Zügel er,

des Gottesdienstes mit Gewalt.

4. Er schaffet Licht auch in der Nacht

für den auch, der noch ferne ist,

Wenn flammend er, der nie verlischt,

des Waldes Bäume ganz verzehrt.

5. Auf ihn, den Blutsfreund, stiegen hin

die Wesen, wie auf Bergeshöhen,

Bei dessen Dienst sie vielen Schweiss

vergiessen auf die Pfad' hinab.

6. Der vielbegehrte, den der Mensch

zur Pflege alles Gutes fand,

Er, der verschönt die Tränke all,

und der des Menschen Heimat ist.

7. Auch immer grüne Auen mäht

er ab, wie keine Heerd' es kann,

141mit hellem Zahn und goldnem Bart,

142der starke, ewig frisch an Kraft.

8. Ihn, welchem recht nach Atri-Art

die Flamme vordringt wie ein Beil,

Gebar die Mutter sonder Müh,

als kräftig er sein LoosA1 erreicht.

9. Welch Gut du zu vertheilen hast,

o fettgetränkter Agni du,

Das schenke diesen Sterblichen,

Ruhm, Herrlichkeit und weisen Sinn.

(10. siehe Anhang.)


Fußnoten

A1 Die ihm zur Geburt bestimmte Zeit.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 167-168.
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