VI, 39. [480.] An Indra.

[265] Die reingesinnten in Vers 2 sind die Angiras, unter deren Preisgesang Indra die Kühe befreit.


1. Von diesem muntern, weisen Himmelspriester,

dem Methtrank, der gebetbegeistert rauschet,

Der hold dir folgt, hast du, o Gott, getrunken;

dem Sänger schenke Milch und andre Tränke.

2. Verlangend nach den Kühen rings im Felsen,

zum Heil verbündet mit den reingesinnten,

Zerbrechend Vala's ungebrochnen Gipfel,

bezwang durch Liedes Macht die Diebe Indra.

3. Die dunkeln Nächte machte dieser Indu,

o Indra, hell, die Herbste, Abends, Morgens;

Die Götter machten ihn zur Tagesfackel,

und Indra schuf die lichten Morgenröthen.

4. Die lichtlos waren, machte licht der lichte,

nach heil'gem Brauch erhellte er die vielen

Er eilt mit den durch Recht geschirrten Rossen

mit segensreicher Nabe Welt durchdringend.

5. Nun füll du ein, besungner, ew'ger König,

dem Sänger vielen Trunk und schenke Gut ihm;

Heilsame Kräuter, Bäume und Gewässer

und Rinder, Rosse, Männer gib zum Preise.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 265.
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