VI, 38. [479.] An Indra.

[264] 1. Er trank hieraus, nun nehme auf der schönste

den glänzenden, den grossen Indra-anruf;

Das herrliche Gebet empfängt am Feste

des Götterstamms der reiche und die Spende.[264]

2. Von fern auch dringe zu uns her sein Hören;

von Indra's Rauschen hallt der Sprecher wieder;

Es möge wenden dieser Götteranruf,

der laut gesprochne, zu mir her den Indra.

3. Den urgebornen Indra, der nicht altert,

begrüss' ich euch mit Preis und bester Andacht;

Gebet und Lieder wurden ihm geweihet;

den Indra mög' das hohe Lob erquicken.

4.250 Den Indra, welchen Opfer stärk' und Soma,

ihn stärke Andacht, Lieder, Sprüche, Bitten,

Bei Tages Nahen ihn die Morgenröthen,

den Indra stärken Tage, Monde, Jahre.

5. So wollen wir gewinnen nun, o Priester,

ihn, der geboren ist zur Kraft vollkommen

Und auferwuchs zu weitberühmter Spende,

den grossen, starken nun zur Hülf' in Schlachten.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 264-265.
Lizenz: