VII, 6. [522.] An Agni.

[307] 1. Das Lob des himmlischen Gebieters sing' ich

des Völkerhelden, dem mit Recht man zujauchzt;

Die Thaten rühm' ich des wie Indra starken,

lobsingend ruf' ich ihn, den Burgzerbrecher.

2. Den weisen Führer, senden aus dem Fels sie

als Licht und Lust zum Heil, zur Weltenherrschaft;

Des Burgzerstörers Agni grosse Thaten,

die alten schaff' ich her durch meine Lieder.

3. Die unverständ'gen, ränkevollen Schmäher,

die geiz'gen ohne Glauben, Gab' und Opfer;

Vor, vor drang Agni wider die Barbaren,

die opferlosen stiess zurück der vordre.[307]

4. Der Held, der kräftig die im dunklen Abend

sich freu'nden Röthen nach dem Morgen brachte,

Ihn, Agni, preis' ich, der der Güter Herr ist,

den ungebeugten, der die Feinde bändigt.

5. Er, der mit Keulen niederschlug die Wälle,

sich fest vermählte mit den Morgenröthen,

Der niederhielt mit Kraft die Nachbarvölker

und sie durch Siege zinsbar machte, Agni.

6. In dessen Schutze alle Menschen stehen,

die rechter Weise seine Huld erflehen,

Der Männerhort, willfahrend beiden Welten,

liess in der Aeltern Schooss sich nieder, Agni.

7. Der Gott nahm auf die Schätze aus der Tiefe,

der Hort der Männer bei der Sonne Aufgang,

Aus tiefstem Meer und aus dem höchsten Luftraum,

aus Himmel und aus Erde nahm sie Agni.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 307-308.
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