B.

[116] 7.86 Wenn hier am Euter dieses Kraut's die Götter

im heil'gen Sitze hier und dort sich laben,

So geht ans Opfer stets der grosse Agni,

versehn mit Tränken, ehrfurchtsvoll, der heil'ge.

8. Er geht, auf Opfers Botschaft sich verstehend,

hin zwischen beiden Welten, wohl sie kennend;

Erwählt als Bote, wanderst du von jeher,

des Himmels Heiligthum aufs beste kennend.

9. Dein Weg ist hell, voran geht Glanz dem Hellen,

und flatternd Licht ist der Gestalten eine;

Kaum hat die Jungfrau ihren Sohn geboren,

so bist du gleich nach der Geburt schon Bote.

10. Im kaum gebornen zeiget sich die Kraft schon,

wenn seinem Licht der Windhauch blasend nachweht;

Er streckt die spitze Zunge in das Buschwerk,

zermalmt mit Zähnen auch die harten Speisen.

11. Voll Gier nach Speisen wachsend durch den gier'gen,

macht Agni schnell ihn sich zum gier'gen Boten;

Verzehrend folgt er nach des Windes Brausen;

beeilt den schnellen, treibt ihn vor, der Renner.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 116.
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