IV, 25. [321.] An Indra.

[132] 1. Welch Sterblicher genoss, die Götter liebend,

des Indra Freundschaft heute voll Verlangen?

Wer fleht um grossen hülfereichen Beistand

bei fert'gem Soma und entbranntem Feuer?

2. Wer neigte sich mit Spruch dem Somatrinker?

und wer ist fromm und hegt die Morgenröthen?

Wer wünscht des Indra Freundschaft? wer Gemeinschaft?

wer Brüderschaft? wer dient mit Lust dem weisen?

3. Wer wünschet heute sich der Götter Hülfe?

fleht Aditi um Licht und die Aditja's?

Und wessen schön gebrauten Soma trinken

die Ritter, Indra, Agni holden Geistes?

4. Den möge Agni Bharata beschützen,

und lange schaue der der Sonne Aufgang,

Der sagt: »dem Indra lasst uns Soma brauen,

dem starken Mann, dem männlichsten der Männer.«

5. Nicht wenige bezwingen den, nicht viele,

und weiten Schutz wird Aditi ihm reichen;

Dem Indra ist der Fromme lieb, der Weise,

der Emsige ihm lieb, der Somabringer.

6. Indra allein, der Held, der schnelle Sieger

macht eigen sich des Somapressers Brühe;

Nicht hold, verwandt, noch freund dem Somalosen,

stösst weit er weg die widrigen Gesellen.

7. Nicht mit dem reichen, kargen, somalosen

verbündet Indra sich, der Somatrinker,

Er nimmt sein Gut und tödtet den entblössten;

nur dem gehört er, welcher kocht und keltert.

8. Ihn rufen erste, mittlere und letzte,

den Indra Wandrer und die Heimgekehrten,

Den Indra Kämpfer und die friedlich wohnen,

den Indra Männer, die nach Gut verlangen.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 132-133.
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