IV, 26. [322.] An Indra und den Götteraar.

[133] In Vers 1-3 spricht Indra, in Vers 4-7 wird der Götteraar gepriesen, der für Indra den Soma vom Himmel holt, aber schon, wie besonders das folgende Lied zeigt, unterwegs davon trinkt, und dadurch Kraft gewinnt, wie Indra die Feinde zu tödten und dem Pfeile des dämonischen Schützen zu entgehen.


1.114 »Ich war einst Manu, ich war einst die Sonne,

jetzt bin Kakschivat ich, der weise Barde;

Ich gleiche ganz dem Kutsa Ardschuneja,

bin Uçana, der Dichter, seht mich an nur.[133]

2. Dem Arier verlieh ich einst die Erde

und Regenguss dem sterblichen Verehrer;

Ich führte her die rauschenden Gewässer,

und meinem Willen folgten nach die Götter.

3. Ich hab' im Rausch die neunundneunzig Burgen

des Çambara zerschmettert all auf einmal,

Das hundertste Gehöft mit allem Hausrath

zu Nutz dem Divodasa Atithigva.«

4. Voran sei dieser Vogel andern Vögeln,

der schnelle Aar den Aaren, o ihr Maruts,

Da selbstbewegten Triebs der Adler brachte

den gottgeliebten Opfertrank den Menschen.

5. Als ihn von dort der rasche Vogel brachte,

da flog gedankenschnell auf weitem Pfad er;

Dann kam er eilend mit dem Süss des Soma,

und hohen Ruhm erwarb sich da der Adler.

6. Der rasche Aar, die Somapflanze nehmend,

von Ferne trug den Freudentrank der Vogel;

Der gottumgebne, fest den Soma haltend,

den er sich nahm von jenem höchsten Himmel.

7. Der Adler trug den Soma, den geraubten,

viel Milliarden Somatränk' auf einmal;

Der vollgefüllte tilgte dann die Bösen

im Rausch des Soma, weise er, die Thoren.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 133-134.
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