II, 22. [213.] An Indra.

[28] Ein Lied in sehr eigenthümlichem Versmass, das durch die viersilbigen, zwischengeschobenen Zeilen charakterisirt ist; im ersten Verse ist vielleicht die sechste Zeile zu streichen, wodurch wenigstens die drei ersten Verse übereinstimmend werden.


1. Aus den Drei-Eimern trank der Büffel, reich an Kraft,

den Somasaft,

den gerstgemischten trank mit Vischnu er nach Lust,

so viel er wollt';

Der hat berauscht ihn, zu vollbringen grosses Werk,

(ihn gross und weit);

es folge ihm, dem Gott, der Gott,

dem echten Indra Indu echt.

2. Darauf errang durch seine Kraft der glänzende

im Kampf den Schlauch,

die Welten beid' erfüllt' mit seiner Grösse er,

und nahm noch zu;

Den andern goss er in den Bauch, umschloss ihn rings;

es folge ihm, dem Gott, der Gott,

dem echten Indra Indu echt.[28]

3. Geboren schon mit weisem Geiste und mit Kraft,

nahmst du noch zu,

erwachsen schlägst die Feinde du mit Heldenkraft,

du rüstiger,

Begehrtes Gut verleihst dem Sänger du zum Lohn;

es folge ihm, dem Gott, der Gott,

dem echten Indra Indu echt.

4.19 Dein ist, o Held, dies Manneswerk,

dies erste und dies alte Werk,

die That im Himmel rühmenswerth,

Dass du mit Kraft des Dämons Lebenshauch geraubt,

die Flut befreit;

Mit macht bezwing' er alles, was ungöttlich ist,

und schenke Speise, der gewalt'ge schenke Trank.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 28-29.
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