I, 87. An die Maruts.

[88] 1. Die mächtigen, die kräftigen, die strotzenden,

die ungebeugt und ohne Wanken vorwärts gehn,

Die höchst willkommnen männlichsten, sie schmückten sich,

wie Morgenhimmel oft noch mit der Sterne Schmuck.

2. Wenn ihr die Wetterwolke häuft am Niederhang,

die, Maruts, ihr auf jedem Pfad wie Vögel fliegt,

Dann träufeln Eimer, die auf euren Wagen stehn,

dann giesst dem Sänger honigfarbne Butter zu.

3. Die Erde bebt bei ihrem Zug wie zitternd Laub,

wenn sie zur Pracht auf ihren Fahrten rüsten sich;

Sie, springend, brausend, funkelnd mit der Speere Schein,

verkünden selbst, die Stürmer, ihre Herrlichkeit.

4. Denn selbst sich treibend, Hirsche lenkend, mühelos,

mit Kraft gerüstet, herrschend ist die junge Schar;

Du bist getreu, schuldtilgend und untadelig,

und dieser Andacht Schützer, o gewalt'ge Schar.

5. Nach unsres alten Ahnen Weise singen wir;

beim Schaun des Soma strecken sie die Zunge vor;

Als jubelnd sie zu Indra drangen eifervoll,

da haben opferswerthe Namen sie erreicht.

6. Zur Zierde haben sie mit Glanz sich ausgeschmückt,

die schönberingten sich mit lichtem Strahlenschein;

Versehn mit Aexten, vorwärts stürmend ohne Furcht

vereinten sie sich zur geliebten Marutschar.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1877, [Nachdruck 1990], Teil 2, S. 88.
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