I, 134. An Vaju (Wind.)

[137] 1. Dich Vaju mögen deine schnellen Rosse hier

zum ersten Trunke dir zur Freude fahren her,

zum ersten Trunk des Somatranks;

Das Jubellied erhebe sich

zu deinem Geist, des Wegs bewusst;

Auf vielbespannten Wagen komme, zu empfahn,

den Helden Soma zu empfahn.

2. Die lust'gen Indu's mögen, Vaju, dich erfreun,

die starken, die wir schön gebraut, die himmlischen,

die milchgemischten himmlischen;

Wenn Tränke, tüchtig deinen Sinn

uns zu gewinnen, bei dir sind,

Dann fordern Lieder die vereinte Rosseschar,

die Speisen zu empfangen auf.

3. Die rothen schirrt sich Vaju an, die flammenden,

die schnellen an den Wagen, die bestfahrenden,

zum Fahren an die Deichsel sich;

Erwecke Segensfülle, wie

die schlafende der Buhle weckt.

Erhell die Welten und die Morgen mache licht

zur Herrlichkeit erleuchte sie.

4. Die hellen Morgen breiten in der Ferne dir

in Wunderstrahlen schöne bunte Kleider aus,

in ihrem neuen Strahlenschein;

Die Kuh, die Nektar milchende,

sie strömt dir alle Güter zu;

Und aus des Himmels Mutterleibe zeugtest du

die Maruts, aus des Himmels Leib.

5. Es regen dir die hellen, reinen, eilenden

die starken bei dem Somatrunk den Strudel auf,

den Strudel der Gewässer auf;

Der schleichende, verschmachtende,

er fleht dich emsig an um Heil;[137]

Nach deiner Art beschirmst vor jedem Wesen du,

beschirmest vor der Geisterwelt.

6. Vor allen andern dir zuerst gebührt der Trunk,

o Vaju, dieser unsrer Somatränke hier

der Säfte Trunk gebühret dir,

Der opferreichen Stämme Trank,

die dir die Streu bereiteten;

Dir strömen alle Kühe fettes Milchgemisch,

sie strömen dir das Milchgemisch.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1877, [Nachdruck 1990], Teil 2, S. 137-138.
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