E.

[263] Dreimass (in Vers 18) bedeutet hier das aus drei Zeilen bestehende Versmass, nach welchem Soma auf der dritten Stätte (wo er aus der Seihe träufelt) rauschend singt. Die vierte Stätte in V. 19 ist die Kufe, in der er etwa vierzeilige Verse anstimmt. Das Lied scheint späten Ursprungs.


17. Das neugeborne schöne Füllen streicheln

und schmücken auf der Fahrt die Marutscharen;

Der Seher geht mit Seherkraft mit Liedern,

als Seher Soma singend durch die Seihe.

18. Der Dichtergeist, der Dichter schafft und Glanz gibt,

der Sänger Führer, tausend Weisen kennend,

Der Stier hinstrebend nach der dritten Stätte

misst nach dem Dreimass ab sein Lied, der Soma.

19. Der Adler eilend, in der Schüssel nistend,

der Tropfen Milch erlangend, Waffen tragend,

Der Wasser Flut geleitend nach dem Meere,

besingt der Büffel seine vierte Stätte.

20. Den Körper schmückend wie ein schöner Bräut'gam,

und eilend wie ein Ross zur Preiserlangung,

Zum Fass rings strömend wie ein Bull zur Heerde,

ist in die Schalen brüllend er gedrungen.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1877, [Nachdruck 1990], Teil 2, S. 263.
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