IX, 109. [821.][282] 280

1. Ringsum entströme – dem Indra, Soma,

dem Mitra lieblich – dem Puschan, Bhaga.

2. Von deinem Safte – mög' Indra trinken,

zu Kraft und Stärke – und alle Götter.

3. So ström', o heller – zu hoher Herrschaft,

ihm, der unsterblich, – du Milch des Himmels.
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4. Hell riesle Soma, – ein grosses Meer du,

der Götter Vater – zu allen Stätten.

5. Du lichter, riesle – den Göttern, Soma! –

der Erd', dem Himmel, – den Wesen Heil zu.

6. Des Himmels Träger – und helle Biestmilch,

im wahren Lichtraum – du schneller riesle.


7.281 O Soma riesle – an Glanz und Flut reich,

ans grosse Wollnetz – im Lauf dich schmiegend,

8. Gelenkt von Männern – in Glanz geboren,

du alles schenkend, – erfreuend, glanzreich,

9. Der Indu flammend – die Seinen liebend,

verschaff uns alle – erwünschten Schätze.


10. Hell riesle, Soma, – zu Kraft und Stärke,

wie's Ross zum Kampfpreis – das schnelle, schmucke.

11. Dir klären Presser – den Saft zum Rausche,

den hellen Soma – zu grossem Reichthum.

12. Den neugebornen, – den goldnen, klären

im Sieb sie, Soma, – den Trank den Göttern.


13. Schon strömte Indu – zum Rausch der schöne,

im Schooss der Wasser – zum Heil der weise.

14. Er trägt des Indra – geliebtes Wesen,

durch das er alle – Verhassten todtschlug.

15. Von ihm geniessen – die Götter alle,

dem milchgemischten, – vom Volk gepressten.


16. Gepresst nun rann er – in tausend Strömen

quer durch die Seihe, – durch Widderwolle.

17. Und schnell nun rann er – mit tausend Samen,

geklärt vom Wasser, – gemischt mit Milchtrank.

18. Vor schreite, Indu, – in Indra's Bauch nun,

gelenkt von Männern, – gepresst von Steinen.


19. Ergossen ist nun – durchs Sieb der schnelle,

dem Indra Soma – in tausend Strömen.

20. Sie salben diesen – mit süssem Safte,

dem Stiere Indra – zum Rausch den Indu.

21. Den Göttern striegeln – sie dich, das Goldross,

mit Lust zum Glanze – den Flut-umhüllten.

(22. siehe Anhang.).

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1877, [Nachdruck 1990], Teil 2, S. 282-283.
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