Unter den Neunern ist eine Schar von neun Halbgöttern verstanden, als deren Repräsentant in Vers 4 der mythische, mit Soma in enger Verbindung gedachte Sänger Dadhiank erscheint. Der mittlere Schlauch in Vers 9 ist die im mittlern Raume, dem Lufträume, befindliche Regenwolke.
1. Dem Indra ström, o Soma, hell,
als süssestes, als kraftverleihendstes Getränk,
erhaben himmlisches Getränk.
2. Nach dessen Trunk der Stier sich als ein Stier erweist,
zu dieses Segenspenders Trunk
Hat sich den Tränken nun genaht der herrliche,
wie zu dem Preis das schnelle Ross.
3. Denn du fürwahr, o glänzendster,
du hast der Götter Stämme all, o flammender,
Berufen zur Unsterblichkeit.
4. Durch dich erschliesst der Neuner Dadhiank die Flut,
durch dich gedieh der Sänger Schar;
Durch dich erlangten sie des schönen Göttertranks
Beglückung in der Götter Huld.
5. Ja, dieser Soma rieselt hell
durch Widders Haar im Strome der berauschendste,
Der wie der Wasser Welle hüpft.
6. Der aus dem Fels des Wassers rothe Kühe du
mit Kraft hervorgespalten hast,
Du dehntest weit den Stall der Ross' und Rinder aus
schaff her sie, kühner, wie ein Held.
7.278 Presst aus, ergiesst den emsigen,
den Soma, der gleich einem Ross die Luft durchdringt,
In Fluten braust, im Wasser schwebt,[281]
8. Den tausendström'gen Stier, der sich an Milch erfreut,
der lieb dem Stamm der Götter ist,
Ihn, der erzeugt ist und gestärkt durch heil'ges Werk,
Gott, König, hohes heil'ges Recht.
9. O Herr des Trankes, strahle her,
die Götter liebend, Gut und grossen Glanz, o Gott,
Den mittlern Schlauch eröffne uns.
10. Vom Bretterpaar gepresst, o starker, quill hervor,
der Stämme Herr, wie auf der Fahrt,
Lass strömen Himmels Regen und der Wasser Guss,
erfüll den Wunsch des heischenden.
11.279 Sie molken diesen Himmelsstier,
der Rausch erregt und der in tausend Strömen fliesst,
Den alle Güter tragenden.
12. Er ist erzeugt, der zeugende, unsterbliche,
der Finsterniss durch Licht erhellt,
Gepriesen von den Sängern legt er Schmuck sich an
dreimal nach seiner Wunderkraft.
13. Gepresst ist er der Güter bringt,
der reichen Schatz und Labetränke zu uns führt,
Und sichern Sitz, der Somasaft,
14. Den unser Indra trinken soll, die Marutschar
und Bhaga, nebst dem Arjaman,
Durch den wir Mitra, Varuna und Indra uns
zu grosser Hülfe schaffen her.
15. Dem Indra riesle du zum Trunk,
gelenkt von Männern, schönbewehrt, du süssester,
O Sorna, du berauschendster!
16. In Indra's Leib, der Soma aufnimmt, gehe ein,
so wie die Ströme in das Meer,
Erwünscht dem Vaju, Mitra und dem Varuna,
des Himmels höchster Pfeiler du.
Buchempfehlung
Die beiden Schwestern Julchen und Lottchen werden umworben, die eine von dem reichen Damis, die andere liebt den armen Siegmund. Eine vorgetäuschte Erbschaft stellt die Beziehungen auf die Probe und zeigt, dass Edelmut und Wahrheit nicht mit Adel und Religion zu tun haben.
68 Seiten, 4.80 Euro
Buchempfehlung
Zwischen 1765 und 1785 geht ein Ruck durch die deutsche Literatur. Sehr junge Autoren lehnen sich auf gegen den belehrenden Charakter der - die damalige Geisteskultur beherrschenden - Aufklärung. Mit Fantasie und Gemütskraft stürmen und drängen sie gegen die Moralvorstellungen des Feudalsystems, setzen Gefühl vor Verstand und fordern die Selbstständigkeit des Originalgenies. Für den zweiten Band hat Michael Holzinger sechs weitere bewegende Erzählungen des Sturm und Drang ausgewählt.
424 Seiten, 19.80 Euro