X, 21. [847.] An Agni.[308] 308

Die Verschwisterten in Vers 8 sind nach Sāyaṇa die Pflanzen, wol richtiger die Frauen.


1. Durch eigne Werke wählen wir

dich Agni uns zum Priester nun[308]

Fürs Opfer mit gestreutem Gras,

dich heissen, hellerstrahlenden.

2. Dich schmücken Rosse rüstend hier,

die gern dir ihre Dienste weihn;

Der Butterlöffel, Agni, kommt

zu dir, der heisse Opferguss.

3. Die Ordner sitzen um dich her

mit Löffeln, Regenströmen gleich;

Die schwarzen Farben nimmst du an,

die weisse dir und alle Pracht.

4. Das Gut, was, Agni, dir beliebt,

o mächtiger, unsterblicher,

Das bringe zur Erlangung uns

bei Opfern her, das glänzende.

5. Erzeugt von dem Atharvan einst

fand Agni alle Weisheit auf,

Vivasvat's Bote wurde er,

des Jama lieber Busenfreund.

6. Dich preisen bei den Opfern sie,

o Agni, in des Fests Verlauf;

Du theilest alle Güter zu

dem Frommen, die des Strebens werth.

7. Bei Opfern setzten Agni dich

als schönen Priester Menschen ein,

Dich, dessen Stirn von Fett erglänzt,

den lichten, dessen Auge strahlt.

8. Du Agni breitest weit und hoch

mit hellem Strahlenglanz dich aus;

Laut brüllend wirkest du als Stier,

legst Frucht in die verschwisterten.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1877, [Nachdruck 1990], Teil 2, S. 308-309.
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