X, 47. [873.] An Indra.

[334] 1. Wir haben deine rechte Hand ergriffen,

nach Schätzen lüstern, Indra, Herr der Schätze.

Wir kennen dich, o Held, als Herrn der Heerden;

drum gib uns Reichthum, mannichfachen, starken.

2. Als wohlbewehrten starken Hort und Führer,

als Reichthums-Becken, vier der Meere fassend,

Als güterreichen, werth des Ruhms und Preises;

drum gib uns Reichthum, mannichfachen, starken.

3. Gib viel erbetnen, gottbeschirmten Reichthum,

der weit und tief auf breitem Boden wurzelt,

Der Feinde schlagt, den Sänger rühmen, Indra!

den schenke uns, den mannichfachen, starken.

4. Der Labung bringt, der Beute schafft und Stärke,

den kräft'gen, wahren, den die Männer preisen,

Der Feinde schlägt und Burgen bricht, o Indra,

den mannichfachen, starken Reichthum schenk uns.

5. Gib, Indra, hundert-, tausendfachen Schatz uns,

der reich an Rossen, Wagen sei und Männern,

Der glanzumschart, gerühmt von Sängern, Glück bringt,

den mannichfachen, starken Reichthum schenk uns.

6. Zum heiligen Brihaspati, dem weisen,

der fährt mit sieben Rindern, eilt Gebet hin;

Verehrt als Herr der Angiras mit Demuth,

verleih uns Reichthum, mannichfachen, starken.

7. Verehrend gehn zu Indra meine Lieder,

als Boten hin, und flehende Gebete,[334]

Zum Herzen dringend, andachtsvoll gesprochen,

verleih uns Reichthum, mannichfachen, starken.

8. Was ich dich bitte, das gewähr uns, Indra!

der Männer grossen Wohnsitz ohne Gleichen,

Das mögen Erd' und Himmel hold gewähren;

verleih uns Reichthum, mannichfachen, starken.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1877, [Nachdruck 1990], Teil 2, S. 334-335.
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