X, 74. [900.] An Indra.

[359] Götter und Menschen rufen nach Gut verlangend die Vasu's, die güterreichen Begleiter des Indra, und die beiden Welten als die Sitze alles Reichthums an (Vers 1-4.) V. 5 und 6 wenden sich dann besonders an Indra.


1. Der Vasu's denkt voll Preis, wer Gut begehret,

und beider Welten mit Gebet und Opfer,

Die Renner auch mit Schatz versehn beim Wettlauf,

die Götter auch, die gern den Bitter hören.

2. Es dringt ihr Ruf, der göttliche, zum Himmel,

und küsst die Erde schatzbegier'gen Geistes,[359]

Dort, wo die Götter auch nach Reichthum ausschaun,

die himmelgleich mit ihren Gaben wirken.

3. Dies ist das Lied der Götter, die unsterblich

bei ihrer Macht sich doch nach Schätzen sehnen;

Die das Gebet und Opfer reichlich segnen,

sie mögen unvergleichlich Gut uns schenken.

4. Dies singen dir, o Indra, auch die Menschen,

um sich den rinderreichen Stall zu öffnen,

Die tausendström'ge Erde auszumelken,

die kinderreich und gross nur einmal zeuget.

5.380 Schafft eifrig euch zur Hülfe her den Indra,

den ungebeugten, der die Feinde bändigt,

Den mächtigen, gepriesnen Ribhuherrscher,

der viele nährend den gewalt'gen Blitz trägt.

6. Weil ewig siegreich er den steten Feind schlug,

macht Indra wahr des Vritratödters Namen

Er zeigt sich nun als starker Herr des Sieges,

er thue das, was wir von ihm begehren.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1877, [Nachdruck 1990], Teil 2, S. 359-360.
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