König Wên, der holdselige Gebieter.

[398] Schau, wie am Fuß' des Hán-Gebirgs

Rothdorn und Hasel wächst unzählig!

Holdselig war der hohe Fürst,

Sein Glück erstrebend stets holdselig.


Fest ist die Schale von Nephrit,

Das gelbe Naß, es ist darinnen.

Holdselig war der hohe Fürst,

Da ihm ward Segen und Gewinnen.


Zum Himmel fliegt der Falk hinan,

In Tiefen hüpft der Fisch sodann.

Holdselig war der hohe Fürst;

Wie wirkt' er nicht auf Jedermann?


Der klare Wein ist eingethan,

Der rothe Stier ist auf dem Plan,

Um darzubringen, um zu opfern,

Um noch mehr Segen zu empfah'n.


Dicht stehen Eich' und Dornenholz,

Die sich dem Volk zur Feurung zeigten.

Holdselig war der hohe Fürst,

Dem liebreich sich die Geister neigten.


Das blätterreiche Kŏ-Gerank

Seh'n wir um Ast und Stamm sich legen.

Holdselig war der hohe Fürst;

Nie sucht' er Glück auf krummen Wegen.

Quelle:
Schī-kīng. Heidelberg 1880, S. 398-399.
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