Die wolgelungene Heerfahrt des Fürsten von Scháo zur Ordnung und Befestigung von Siè.1

[376] Hoch sproßt' empor die junge Hirse,

Fruchtbaren Regen spürte sie.

Weit weit ging unsre Fahrt gen Süden,

Der Fürst von Scháo der führte sie.


Wir schleppten fort, wir karrten hin,

Wir fuhren, trieben an die Stier'.

War unsre Fahrt nur erst vollbracht,

Gewiß, nach Hause kehrten wir.


Wir sind marschirt, wir sind gefahren

Mit unserm Heer, mit unsern Schaaren.

War unsre Fahrt nur erst vollbracht,

Der Heimkehr wir ja sicher waren.


Gewaltig war der Bau von Siè,

Der Fürst von Scháo bereitet' ihn.

Und glänzend war des Heeres Marsch,

Der Fürst von Scháo der leitet' ihn.


Geordnet wurden Höh'n und Land,

Gereinigt Fluß und Quellenrand.

Es bracht's der Fürst von Scháo zu Stand,

Daß Ruh' das Herz des Königs fand.

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Im Jahre 826 v. Chr. hatte König Siuân die wilden Horden im Westen, welche das Reich beunruhigt und überzogen hatten, besiegt und zurückgeworfen. Um ihren ferneren Einfällen zuvorzukommen, ließ er 823 durch den Fürsten von Scháo die Stadt Siè gegen sie erbauen und befestigen, worauf er die dortigen Landschaften zum Fürstenthum Schīn erhob, mit welchem er ihn als Schīn-Fürsten belehnte. Vgl. III. 3, 5.

Quelle:
Schī-kīng. Heidelberg 1880, S. 376-377.
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