Des Königs nächtliche Sorge um sein zeitiges Erscheinen bei der Morgenaudienz.

[291] Die Nacht, wie ist es denn mit ihr? –

Noch kann's nicht Mitte sein.

Es glänzt im Saal der Fackel Schein.1

Doch meine Fürsten langen an,

Ihr Schellenklingeln tönt herein.


Die Nacht, wie ist es denn mit ihr? –

Aus ist die Nacht noch nicht.

Es glimmt im Saal der Fackel Licht;

Doch meine Fürsten langen an,

Ihr Schellenklingeln giebt Bericht.


Die Nacht, wie ist es denn mit ihr?

Die Nacht wird morgendlich.

Der Fackel Schein im Saal verblich;

Es langen meine Fürsten an,

Und ihre Banner sehe ich.

1

Im Vorsaal oder der Eingangshalle zum Empfangssaale brannte allnächtlich eine große Fackel.

Quelle:
Schī-kīng. Heidelberg 1880, S. 291-292.
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