Zu bedenken.1

[294] Und schreit der Kranich aus dem neunten Teich,2

Man hört noch auf dem Feld' ihn schrei'n.

Und taucht der Fisch bis auf den Grund,

Ist er auch wol beim Inselein.

Schön ist's in jenen Gartenräumen

Mit Pflanzungen von Sandelbäumen,

Doch dürres Laub nur liegt bei ihnen,

Indessen wol des Berges Stein

Noch kann zu einem Wetzstein dienen.


Und schreit der Kranich auf dem neunten Teich,

Der Schrei wird noch im Himmel kund.

Und ist der Fisch beim Inselein,

Taucht er auch wol bis auf den Grund.

Schön ist's in jenen Gartenräumen

Mit Pflanzungen von Sandelbäumen,

Doch unter ihnen steh'n nur Kletten,3

Indessen wol des Berges Stein

Kann dienen, Edelstein zu glätten.

1

Vermuthlich sollte dieß Lied dienen, um überhörte und geringgeschätzte Ermahnungen hohen Orts zu rechtfertigen und einzuschärfen.

2

Der neunte Teich bedeutet den entlegensten.

3

Eigentlich »Papiermaulbeerbäume«, die sonst auf Waldboden wachsen, also (wie Kletten) nicht in einen Garten gehörten.

Quelle:
Schī-kīng. Heidelberg 1880, S. 294-295.
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