5.

[694] »Fürwahr, wer den Sinn des Veda begreift, der mag von seiner Einführung beim Lehrer an oder schon vorher alles dieses verlassen: seinen Vater und seinen Sohn, das Opferfeuer und die Opferschnur, sein Werk und sein Weib und alles andere hienieden.

Denn als Asketen betreten sie nur um zu betteln das Dorf, mit dem Bauch als Gefäss oder mit der Hand als Gefäss.

›Ja Om, ja Om, ja Om!‹ Dieses als die Upanishad trage er sich [auf die Glieder] auf. Wahrlich, der ist ein Wissender, wer dieses als die Upanishad also weiss.

Den Stab aus Palâçaholz, aus Bilvaholz, aus Açvatthaholz [wie ihn Brahmanen, Vaiçya's, Kshatriya's tragen], das Fell, den Gürtel und die Opferschnur ablegend, wird er ein Überwinder, wer solches weiss.« –
[694]

Und dieses Vishṇu höchsten Schritt

Schau'n allezeit die Opferherrn

Als Auge, das im Himmel steht.


Und dieses Vishṇu höchsten Schritt

Bewundernd, zünden Priester hier

Wachsam das Opferfeuer an.1


Also lautet die Unterweisung über das Nirvâṇam, die Unterweisung des Veda, – die Unterweisung des Veda.

Fußnoten

1 Diese Verse (aus Ṛigv. 1,22,20-21) bilden einen beliebten Abschluss mancher Upanishad's; vgl. Skanda-Up. 15-16. Nṛisiṅhap. 5,10. Vâsudeva 4. Muktikâ, Schluss.

Quelle:
Sechzig Upanishads des Veda. Darmstadt 1963 [Nachdruck der 3. Aufl. Leipzig 1921], S. 694-695.
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