Zehntes Brâhmaṇam.

[493] Die Lehre von Pitṛiyâna und Devayâna ist, von vereinzelten Ansätzen abgesehen (oben S. 399), den fünf ersten Adhyâya's unsrer Upanishad fremd (vgl. Adhyâya 6, Einleitung). An ihre Stelle treten Vorstellungen wie die des gegenwärtigen Abschnittes, welcher (vgl. namentlich Bṛih. 3,3 und 3,6), ohne Unterscheidung verschiedener Wege, ein Aufsteigen durch Wind, Sonne und Mond zu der Welt lehrt, welche über die Gegensätze des Lebens (Kälte und Hitze usw). erhaben ist. – Das Stück könnte vielleicht als Vorstufe des Devayâna (der durch Flamme, Tag, Sonne, Mond führt) in Betracht gezogen werden.


Fürwahr, wenn der Mensch (purusha) aus dieser Welt dahinscheidet, so gelangt er zum Winde; dieser tut sich ihm daselbst auf so weit, wie die Öffnung eines Wagenrades ist; durch diese steigt er empor und gelangt zur Sonne; diese tut sich ihm daselbst auf so weit, wie die [mit Leder überspannte] Öffnung einer Trommel ist; durch diese steigt er empor und gelangt zum Monde; dieser tut sich ihm daselbst auf so weit, wie die Öffnung einer Pauke ist; durch diese steigt er empor und gelangt zu der Welt, welche ohne Hitze3 und ohne Kälte ist; daselbst weilet er unaufhörliche Jahre.

Quelle:
Sechzig Upanishads des Veda. Darmstadt 1963 [Nachdruck der 3. Aufl. Leipzig 1921], S. 493-494.
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