Fünftes Brâhmaṇam.

[398] Dieses Brâhmaṇam zerlegt sich in fünf Abschnitte, welche nur teilweise einen innern Zusammenhang erkennen lassen.

1-13. Ein Versrätsel über die sieben Speisen, welche der Vater (Prajâpati) erschaffen, wird aufgeführt und erklärt; als die drei Speisen, welche der Vater für sich selbst bestimmt, werden Manas, Vâc und Prâṇa bezeichnet, und von denselben psychologische Erklärungen gegeben. Sodann werden dieser Dreiheit (ziemlich willkürlich) die verschiedensten Dreiheiten untergeordnet, nach folgendem Schema:


[398] Vâc:Manas:Prâṇa:

ayam lokaḥantarikshamasau lokaḥ

ṛigvedaḥyajurvedaḥsâmavedaḥ

devâḥpitaraḥmanushyâḥ

mâtâpitâprajâḥ

vijñâtamvijijñâsyamavijñâtam.


Dieselben haben als Leib:


pṛithivîdyausâpas


und als Lichtgestalt (jyotîrûpam):


ayam agniḥasau âdityaḥasau candramâḥ.


Hierin kann, in Analogie mit Bṛih. 1,2, der (allerdings nicht weiter ausgesprochene) Gedanke gefunden werden, dass Prajâpati das Weltall und seine Verhältnisse sich selbst zur Nahrung erschaffen habe.

14-15. An die Auffassungen des Prajâpati als Jahr (Gesch. d. Phil. I, 208) und als Mond (oben S. 35) schliesst sich der gegenwärtige Abschnitt, welcher schildert, wie der sechzehnteilige Prajâpati beim Abnehmen des Mondes allnächtlich einen Teil einbüsst, bis er in der Neumondsnacht ganz verschwunden ist und nur noch als Prâṇa in allem Lebenden fortbesteht, aus dem er am nächsten Morgen (als die neue Mondsichel) wieder geboren wird. Hierin findet der sich als Prajâpati Wissende einen Trost, auch wenn er alle Habe einbüsst und nur das Leben behält; er weiss, dass damit das Wesentliche (der Prâṇa) gerettet ist, aus dem, wie aus jenem letzten Sechzehntel des Prajâpati, alles übrige wieder entstehen kann. (Einer verwandten Vorstellung begegneten wir Chând. 6,7, oben S. 163).

16. Ohne ersichtlichen Zusammenhang mit dem Vorhergehenden, vermutlich um auf die dann folgende Vermachungszeremonie vorzubereiten, erscheint hier die Lehre von den drei Welten: der Menschenwelt, welche durch einen Sohn, der Väterwelt, welche durch die Werke, der Götterwelt, welche durch das Wissen erworben wird. – Die Stelle scheint den ersten Keim der Lehre von Pitṛiyâna und Devayâna zu enthalten.

17-20. Weiter folgt die Zeremonie der Vermachung, Sampratti, ähnlich dem Kaush. 2,15 geschilderten Sampradânam (oben S. 40), nur dass unsre Stelle noch weiter geht und schildert, wie in den Vater, nachdem er seine Lebenskräfte dem Sohne vermacht, aus Erde, Him mel und Wasser die nach obigem Schema in ihnen enthaltenen, göttlichen Vâc, Manas und Prâṇa eingehen, wodurch er, wofern er solches weiss, zum Selbste aller Wesen wird und an allem ihrem Guten teil hat, während das Übel derselben ihn nicht berührt.

21-23. Die nun folgende Vrata-mîmâṅsâ »Überdenkung der Observanz« ist von besonderem Interesse als eine erste Vorläuferin der spätern Yogapraxis. Die Stellung des Stückes nach der Sampratti scheint dadurch bedingt zu sein, dass es in dieser von dem göttlichen Prâṇa hiess, er sei der, »welcher, mag er hinstreichen oder nicht hinstreichen, nicht wankt und auch nicht Schaden leidet«, eine Bemerkung, welche hier wiederkehrt, wiewohl in etwas anderm Sinne, sofern es sich vorher nur um den[399] kosmischen Prâṇa, hier jedoch zunächst um den psychischen Prâṇa handelt, da ihm ja als kosmische Potenz Vâyu gegenübersteht. In diesem, nicht ermüdenden und nicht untergehenden, Vâyu-Prâṇa finden (ähnlich wie bei dem Daiva Parimara, Kaush. 2,12-13, oben S. 37) die übrigen, der Ermüdung und dem Tode unterworfenen, Kräfte, vâc, cakshuḥ, çrotram von psychischer, und agni, âditya, candramas von kosmischer Seite, Eingang und Rettung; denn er, der Prâṇa, ist (wie ein teilweise Kâṭh. 4,9. 13 wiederkehrender Vers besagt) das unvergängliche Weltprinzip, welches die Götter als ewig gültige Satzung (dharma) aufgestellt haben. Darum soll man sich über Tod und Übel erheben, indem man nur und allein (d.h. mit Unterdrückung der übrigen Lebensäusserungen) ausatmet und einatmet, – eine Observanz (vratam), in welcher wir den ersten Keim des beim spätern Yoga geübten Prâṇâyâma (Regelung des Atmens) erkennen dürfen.


1. Durch Geisteskraft und Anstrengung

Sieben Speisen der Vater schuf:

Die eine ist gemein allen;

Zwei teilte er den Göttern zu;

Drei hat er für sich selbst bestimmt;

Eine bot er den Tieren dar;

Auf diese gründet sich alles,

Was da atmet, und was da nicht.

Wie kommt's, dass sie nicht abnehmen,

Da man sie aufzehrt allerwärts?

Wer versteht dies Nichtabnehmen,

Der isst Nahrung mit seinem Mund,

Der geht ein zu den Gottheiten,

Der ernährt aus der Fülle sich.


So lauten die Verse.

2. »Durch Geisteskraft und Anstrengung sieben Speisen der Vater schuf«, – also durch Geisteskraft und durch Anstrengung hat sie der Vater erschaffen. – »Die eine ist gemein allen«, – nämlich dieses eben ist jene allen gemeinsame: die Speise, die da gegessen wird; wer diese hochschätzt, der wird nicht von dem Übel befreit, denn sie ist eben gemengt (nicht gewählt, gemein). – »Zwei teilte er den Göttern zu«, – nämlich [Feuer-]Opfer und [sonstige] Spenden, darum opfert und spendet man den Göttern; – oder auch sie erklären es als das Neu- und Vollmondsopfer. Darum soll man nicht der [auf egoistische Zwecke gerichteten] Wunschopfer sich befleissen. – »Eine bot er den Tieren dar«, – dies ist die Milch; denn von Milch leben zu Anfang sowohl[400] Menschen als auch Tiere. Darum lassen sie ein Kind, wenn es geboren ist, zuerst Butter lecken oder an der Brust saugen, und ein neugeborenes Kalb nennt man »ein nicht Gras fressendes«. – »Auf diese gründet sich alles, was da atmet, und was da nicht«, – nämlich auf die Milch gründet sich alles, was da atmet und was nicht atmet. Wenn es aber heisst: »wer ein Jahr lang Milch opfert, der wehrt den Wiedertod (oben S. 262) ab«, so soll man das nicht annehmen; sondern vielmehr, an welchem Tage er opfert, an diesem Tage wehrt den Wiedertod ab, wer solches weiss: denn alle Speise, die er verzehrt, die reichet er [dem Âtman und durch diesen] den Göttern dar.9 – »Wie kommt's, dass sie nicht abnehmen, da man sie aufzehrt allerwärts?« – nämlich der Purusha (Mann, Geist) ist das Nichtabnehmen (die Unerschöpflichkeit); dieser erzeugt diese Speise immer wieder neu. – »Wer versteht dies Nichtabnehmen«, – also der Purusha ist das Nichtabnehmen; dieser erzeugt die Speise durch die jedesmalige Meditation als seine Werke; denn wenn er das nicht täte, so würde sie freilich abnehmen. – »Der isst Nahrung mit seinem Mund«; – pratîkam ist der Mund; also mit seinem Munde isst er die Nahrung. – »Der geht ein zu den Gottheiten, der ernährt aus der Fülle sich«, – dies ist gesagt zu seiner Verherrlichung.

3. »Drei hat er für sich selbst bestimmt«; – diese sind: Manas, Rede und Prâṇa; diese hat er für sich selbst bestimmt.

»Ich war anderswo mit meinem Verstande (Manas), darum sah ich nicht; ich war anderswo mit meinem Verstande, darum hörte ich nicht«; so sagt man; denn nur mit dem Verstande sieht man und mit dem Verstande hört man. Verlangen, Entscheidung, Zweifel, Glaube, Unglaube, Festigkeit, Unfestigkeit, Scham, Erkenntnis, Furcht, – alles dies ist nur Manas. Darum, wenn einer auch von hinten berührt wird, so erkennt er es durch das Manas.

Alles was Ton ist, das ist Rede; selbige gehet zu Ende[401] [als menschliche Rede], und selbige auch wieder nicht [als die himmlische Vâc, Ṛigv. 10,125; Gesch. d. Phil. I, 146 fg.].

Aushauch, Einhauch, Zwischenhauch, Aufhauch, Allhauch; alles dieses ist Hauch (ana), nämlich Prâṇa.

Hieraus bestehend ist dieser Âtman; aus Rede bestehend, aus Manas bestehend, aus Prâṇa bestehend.

4. Eben diese sind die drei Welten; die Rede ist diese [Erden-]Welt, das Manas ist die Luftraum-Welt, der Prâṇa ist jene [Himmels-]Welt.

5. Eben diese sind die drei Veden; die Rede ist der Ṛigveda, das Manas der Yajurveda, der Prâṇa der Sâmaveda.

6. Eben diese sind Götter, Ahnen, Menschen; die Rede ist die Götter, das Manas die Ahnen, der Prâṇa die Menschen.

7. Eben diese sind Vater, Mutter und Kind. Das Manas ist der Vater, die Rede die Mutter, der Prâṇa das Kind.

8. Eben diese sind das Erkannte, das zu Erkennende und das Unerkannte.

Alles Erkannte ist eine Form der Rede; denn die Rede ist die erkannte. Indem sie dieses ist, hilft sie ihm [der sie als solche weiss].

9. Alles zu Erkennende ist eine Form des Manas; denn das Manas ist das zu erkennende. Indem es dieses ist, hilft es ihm [der es als solches weiss].

10. Alles Unerkannte ist eine Form des Prâṇa; denn der Prâṇa ist der unerkannte. Indem er dieses ist, hilft er ihm [der ihn als solchen weiss].

11. Dieser Rede Leib ist die Erde, und ihre Lichtgestalt ist dieses [irdische] Feuer; darum, soweit sich die Rede erstrecket, so weit erstrecket sich die Erde, so weit dieses Feuer.

12. Aber jenes Manas' Leib ist der Himmel, und seine Lichtgestalt ist jene Sonne; darum, soweit sich das Manas erstrecket, so weit erstrecket sich der Himmel, so weit jene Sonne.

Diese beiden [die Rede und das Manas] gingen eine Paarung ein; daraus ward geboren der [Welt-]Odem (prâṇa); dieser ist Indra, und der ist ohne Nebenbuhler; nämlich ein Zweiter heisst ein Nebenbuhler. – Dem erstehet kein Nebenbuhler, wer solches weiss.[402]

13. Aber jenes Prâṇa Leib sind die Wasser, und seine Lichtgestalt ist jener Mond; darum, soweit sich der Prâṇa erstrecket, so weit erstrecken sich die Wasser, so weit jener Mond.

Eben diese [Rede, Manas, Prâṇa] sind alle gleich gross, sind alle unendlich. – Wer selbige als endlich verehrt, der erwirbt eine endliche Stätte [im Himmel]; aber wer selbige als unendlich verehrt, der erwirbt eine unendliche Stätte.


14. Eben dieser Prajâpati ist das Jahr [die durch Zunahme und Abnahme des Mondes gegliederte Zeit], ist sechzehnteilig. Die Nächte [zwischen Neu- und Vollmond] sind fünfzehn Teile desselben; unwandelbar ist sein sechzehnter Teil; durch die Nächte wird er [der als Mond vorgestellte Prajâpati] vermehrt und wiederum vermindert; und nachdem er in der Neumondnacht mit jenem sechzehnten Teile in alles, was da Odem hat, eingegangen ist, so wird er am darauf folgenden Morgen [als die neue Mondsichel] geboren. Darum soll man in jener Nacht keinem Lebendigen das Leben rauben, wäre es auch eine Eidechse; nämlich aus Ehrerbietung gegen jene Gottheit.

15. Fürwahr, der dieses Jahr ist, der sechzehnteilige Prajâpati, dieser eben ist der Mann hier, der solches weiss. Seine Habe ist die fünfzehn Teile an ihm, seine Person (âtman) ist an ihm der sechzehnte Teil. Nur in bezug auf seine Habe wird er vermehrt und wiederum vermindert. Seine Person, das ist die Radnabe, seine Habe der Radkranz. Darum, wenn er auch in aller Weise geschunden wird, und er bleibt seiner Person nach am Leben, so sagt man: »mit dem Radkranze [zahlend] ist er davongekommen.«


16. Nun aber, fürwahr, sind drei Welten: die Menschenwelt, die Väterwelt und die Götterwelt. Die eine, die Menschenwelt, ist zu erwerben nur durch einen Sohn, nicht durch sonst ein Werk. Durch das [Opfer-]Werk wird die Väterwelt, durch das Wissen die Götterwelt erworben.10 Die Götterwelt[403] aber ist unter den Welten die beste; darum rühmen sie das Wissen.


17. Nunmehr das Vermächtnis (sampratti). – Wenn einer denkt, dass es mit ihm zu Ende gehet, so spricht er zu seinem Sohne: »Du bist das Gebet, du bist das Opfer, du bist die Welt.« Darauf antwortet der Sohn: »Ich bin das Gebet, ich bin das Opfer, ich bin die Welt.« – Nämlich, alles was [im Veda] studiert, worden ist, das wird zusammengefasst in das Wort »Gebet« (brahman); und alle Opfer werden zusammengefasst in das Wort »Opfer«; und alle Welten werden zusammengefasst in das Wort »Welt«. Denn soweit [wie diese drei Worte] erstreckt sich dieses Ganze, und [so denkt der Vater]: »sofern er dieses Ganze ist, möge mich dieser von hier aus fördern.« – Darum sagt man von einem unterrichteten Sohne, dass er Welt[-Erfahrung] habe; darum unterrichtet man ihn.

Wenn nun der, welcher solches weiss, aus dieser Welt dahinscheidet, dann geht er mitsamt jenen Lebensgeistern [Rede, Manas und Prâṇa] ein in den Sohn; und wenn von ihm irgend etwas in die Quere begangen worden, so wird sein Sohn das alles sühnen; daher der Name »Sohn« (putra, weil er pûraṇena trâyati pitaram, Ça k).; durch den Sohn nämlich bestehet er fort in dieser Welt. In ihn selbst aber [der seine Lebensgeister dem Sohne vermacht hat] gehen jene göttlichen, unsterblichen Lebensgeister ein;

18. aus der Erde und aus dem Feuer geht in ihn ein die göttliche Rede; dieses aber ist die göttliche Rede, durch welche, was immer er reden mag, das alles geschieht;

19. aus dem Himmel und aus der Sonne geht in ihn ein das göttliche Manas; dieses aber ist das göttliche Manas, durch welches einer voll Wonne wird, also dass er sich nicht mehr bekümmert;

20. aus den Wassern und aus dem Monde gehet in ihn ein der göttliche Prâṇa (Odem); dieses aber ist der göttliche Prâṇa, welcher, mag er hinstreichen oder nicht hinstreichen, nicht wankt und auch nicht Schaden leidet.

Er, der solches weiss, wird zu dem Selbste aller Kreaturen;[404] gleichwie jene Gottheit [Prajâpati] ist, also ist auch er; gleichwie jener Gottheit alle Kreaturen förderlich sind, also sind auch ihm, der solches weiss, förderlich alle Kreaturen. – Allen Schmerz aber, den die Geschöpfe hier erleiden, den behalten sie für sich, und nur ihr Gutes gehet hin zu ihm; denn das Übel gehet nicht hin zu den Göttern.


21. Nunmehr die Betrachtung des Gelübdes (vratamîmâṅsâ). – Prajâpati also schuf die Verrichtungen; diese, nachdem sie erschaffen, wetteiferten miteinander. »Ich will reden«, so strebte die Rede, »ich will sehen«, so das Auge, »ich will hören«, so das Ohr, und ebenso die übrigen Verrichtungen, je nach ihrer Verrichtung. Diese übermannte, als Müdigkeit, der Tod, diese packte er, und nachdem er sie gepackt, hielt sie der Tod gefangen. Darum eben ermüdet die Rede, ermüdet das Auge, ermüdet das Ohr. Nur ihn packte er nicht, der da der Prâṇa in der Mitte ist [der Mukhya Prâṇa, Ça k.]. Da suchten ihn jene [andern] zu erkennen. Und sie sprachen: »Fürwahr, der ist unter uns der beste, welcher, mag er hinstreichen oder nicht hinstreichen, nicht wankt und auch nicht Schaden leidet; wohlan! lasset uns alle zu seiner Natur werden!« Da wurden sie alle zu seiner Natur. Darum werden dieselben nach ihm benannt und heissen Prâṇa's (Lebensgeister). – Wahrlich, nach dem benennen sie sein Geschlecht, das Geschlecht aus welchem er stammt, wer solches weiss. Wer aber mit einem, der solches weiss, wetteifert, der vertrocknet und geht am Ende zugrunde. –

So viel, in bezug auf das Selbst.

22. Nun in bezug auf die Götter:

»Ich will brennen«, so strebte das Feuer, »ich will wärmen«, so die Sonne, »ich will glänzen«, so der Mond; und ebenso die übrigen Gottheiten, je nach ihrer Gottheit. Was aber unter jenen Prâṇa's der Prâṇa in der Mitte ist, das ist unter diesen Gottheiten Vâyu (der Wind); denn die übrigen Gottheiten gehen zur Rast, nicht aber der Vâyu; das ist die Gottheit, welche keinen Niedergang hat, der Vâyu.

23. Darüber ist dieser Vers [vgl. zu Kâṭh. 4,9, oben S. 280]:
[405]

Aus dem der Sonne Aufgang ist,

In dem sie wieder untergeht, –


nämlich aus dem Prâṇa geht sie auf und in den Prâṇa unter,


Den machten zum Gesetz Götter,

Er ist es heut und morgen auch.


Nämlich was dieselben ehedem festgesetzt haben, das befolgen sie auch heute noch.

Darum soll man nur ein Gelübde befolgen: man soll [mit Unterdrückung der andern Sinnestätigkeiten, Ça k.], einatmen und ausatmen und wünschen: »Möge mich nicht das Übel, der Tod, packen!« – Wer dies Gelübde befolgt, der suche es durchzuhalten; dann wird er dadurch mit jener Gottheit Verbindung und Zusammensein erlangen, wer solches weiss.

Quelle:
Sechzig Upanishads des Veda. Darmstadt 1963 [Nachdruck der 3. Aufl. Leipzig 1921], S. 398-406.
Lizenz:

Buchempfehlung

Stifter, Adalbert

Der Condor / Das Haidedorf

Der Condor / Das Haidedorf

Die ersten beiden literarischen Veröffentlichungen Stifters sind noch voll romantischen Nachklanges. Im »Condor« will die Wienerin Cornelia zwei englischen Wissenschaftlern beweisen wozu Frauen fähig sind, indem sie sie auf einer Fahrt mit dem Ballon »Condor« begleitet - bedauerlicherweise wird sie dabei ohnmächtig. Über das »Haidedorf« schreibt Stifter in einem Brief an seinen Bruder: »Es war meine Mutter und mein Vater, die mir bei der Dichtung dieses Werkes vorschwebten, und alle Liebe, welche nur so treuherzig auf dem Lande, und unter armen Menschen zu finden ist..., alle diese Liebe liegt in der kleinen Erzählung.«

48 Seiten, 3.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon

Buchempfehlung

Geschichten aus dem Sturm und Drang II. Sechs weitere Erzählungen

Geschichten aus dem Sturm und Drang II. Sechs weitere Erzählungen

Zwischen 1765 und 1785 geht ein Ruck durch die deutsche Literatur. Sehr junge Autoren lehnen sich auf gegen den belehrenden Charakter der - die damalige Geisteskultur beherrschenden - Aufklärung. Mit Fantasie und Gemütskraft stürmen und drängen sie gegen die Moralvorstellungen des Feudalsystems, setzen Gefühl vor Verstand und fordern die Selbstständigkeit des Originalgenies. Für den zweiten Band hat Michael Holzinger sechs weitere bewegende Erzählungen des Sturm und Drang ausgewählt.

424 Seiten, 19.80 Euro

Ansehen bei Amazon