[121] 25. smaryamâṇam anumânaṃ syâd, iti
auch sofern das Smṛitiwort zur Bestätigung dienen mag.

Auch darum muss der Vaiçvânara der höchste Gott sein, weil die Smṛiti eben mit Bezug auf den höchsten Gott eine ähnliche Gestalt, deren Mund Feuer und deren Haupt der Himmel sei, als die aus allen drei Welten bestehende Gestalt desselben erwähnt, wenn es heisst (Mahâbh. 12, 1656):


»Des Mund das Feuer, dessen Haupt der Himmel,

Des Nabel Äther, dessen Füsse Erde,

Des Aug' die Sonne, dessen Ohr die Pole,

Verehrung zollet diesem Geist der Welten!«[121]


Indem dieses »Smṛitiwort« über Gottes Gestalt auf ein Schriftwort als seine ursprüngliche Quelle zurückschliessen lässt, kann es »zur Bestätigung dienen«, d.h. es kann als ein Kennzeichen und Beweisgrund dienen, welcher jene Meinung, dass unter dem Worte Vaiçvânara der höchste Gott zu verstehen sei, bestätigt. Das Wort »sofern« (iti) bedeutet eine Ursache, und besagt, dass, weil ein derartiger Beweisgrund vorliegt, auch darum der Vaiçvânara der höchste Gott sein muss. Wenn auch die Worte | »Verehrung zollet diesem Geist der Welten« auf eine Lobpreisung abzwecken, so sprechen sie doch, sofern ein als ihre Quelle dienendes Vedawort daneben nicht fehlt, dafür, dass sich die Sache in Wirklichkeit so verhält. Und auch das folgende Smṛitiwort lässt sich hier anführen:


»Des Haupt der Himmel, wie die Weisen sagen,

Des Nabel Äther ist, dem Mond und Sonne

Als Augen dienen, dessen Ohr die Pole,

Und dem die Erde Füsse ist, den wisse

Als unbegreiflich Selbst, als Wesensförd'rer.«

Quelle:
Die Sűtra's des Vedânta oder die Çârîraka-Mîmâṅsâ des Bâdarâyaṇa. Hildesheim 1966 [Nachdruck der Ausgabe Leipzig 1887], S. 121-122.
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