[127] 31. sampatter, iti Jaiminis, tathâ hi darçayati
wegen der Gleichsetzung, meint Jaimini, weil sie es so erklärt.

Oder die Schriftstelle von der Spannenlänge bezweckt eine »Gleichsetzung«; warum? »weil die Schrift es so erklärt«; nämlich in dem Brâhmaṇam der Vâjasaneyin's, wo derselbe Gegenstand behandelt wird, werden die Glieder des Vaiçvânara, welche, sofern derselbe die Seele des Weltganzen ist, sich vom Himmel an bis zur Erde hin | erstrecken, in psychologischer Hinsicht gleichgesetzt den Teilen des Leibes, die sich von der Schädeldecke an bis zum Kinne hin erstrecken, und hierbei erklärt die Schrift, dass der höchste Gott einer Spanne an Länge gleichgesetzt werde, indem sie sagt: »die Götter, leicht erkennbar, haben sich gleich gemacht gleichsam einer Spanne an Länge; und ich will sie dir also erklären, dass ich sie dem Masse einer Spanne gleichsetze. – Und er sprach, indem er auf den Schädel wies: dieses ist der überragende Vaiçvânara; und indem er auf die Augen wies: dieser ist der wohlkräftige Vaiçvânara; und indem er auf die Nase wies: dieses ist der Sonderweg habende Vaiçvânara; und indem er auf den Hohlraum im Munde wies: dieses ist der weite Vaiçvânara; und indem er auf das Wasser im Munde wies: dieses ist der reiche Vaiçvânara; und indem er auf das Kinn (cuvukam) wies: dieses ist der wohlgegründete Vaiçvânara« (Çatap. br. 10, 6, 1, 10-11.) Unter cuvukam (Kinn) ist der flache Knochen unterhalb des Mundes zu verstehen. Allerdings werden im Vâjasaneyakam dem Himmel die Eigenschaft der Überragung | und der Sonne die Eigenschaft der Wohlkräftigkeit zugeschrieben, während hingegen im Chândogyam dem Himmel die Wohlkräftigkeit und der Sonne[127] die Allgestaltigkeit beigelegt werden; aber diese Abweichung ändert an der Sache nichts, da die Stelle von der Spannenlänge ohne Unterschied in allen Çâkhâ's anerkannt wird. – Es ist der Lehrer »Jaimini«, welcher die Meinung vertritt, dass die Stelle von der Spannenlänge am passendsten als eine solche »Gleichsetzung« bezweckend aufgefasst werde.

Quelle:
Die Sűtra's des Vedânta oder die Çârîraka-Mîmâṅsâ des Bâdarâyaṇa. Hildesheim 1966 [Nachdruck der Ausgabe Leipzig 1887], S. 127-128.
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