59. Bewahrung des Sinns[63] 1

Bei der Leitung der Menschen, beim Dienste des Himmels

gibt es nichts Besseres als die Beschränkung.

Denn nur die Beschränkung führt zu zeitigem Nachgeben.

Durch zeitiges Nachgeben sammelt man reiche Schätze des LEBENS.

Durch Sammeln von reichen Schätzen des LEBENS ist man jeder Lage gewachsen.

Ist man jeder Lage gewachsen, so kennt niemand unsere Grenzen.

Kennt niemand unsere Grenzen, so sind wir fähig, das Reich zu besitzen.

Wer über die erzeugenden Kräfte des Reiches verfügt,

der ist fähig, dauernd zu bestehen.

Das ist die tiefe Wurzel und der feste Grund,

der SINN ewigen Daseins und unendlichen Schauens.


Erklärung

1 Die »erzeugenden Kräfte des Reichs«, wörtlich »die Mutter des Reichs«, nämlich der SINN in seiner Entfaltung als LEBEN.

Quelle:
Laotse: Tao Te King – Das Buch des Alten vom Sinn und Leben. Düsseldorf/Köln 1952, S. 63-64.