[88] 4. Πλεον ἡμισυ παντος

[88] Dsï Hia fragte den Meister Kung und sprach: »Was ist von Yän Hui als Menschen zu halten?« Der Meister sprach: »In der Liebe ist er mir überlegen.« Er sprach: »Was ist von Dsï Gung als Menschen zu halten?« Der Meister sprach: »An Scharfsinn ist er mir überlegen.« Er sprach: »Was ist von Dsï Lu als Menschen zu halten?« Der Meister sprach: »An Kühnheit ist er mir überlegen.« Er sprach: »Was ist von Dsï Dschang als Menschen zu halten?« Der Meister sprach: »An Würde ist er mir überlegen.«

Dsï Hia stand von seinem Platze auf und sprach: »Ja, wie kommt es denn, daß die vier dem Meister dienen?« Der Meister sprach: »Setz' dich, ich will es dir erklären. Yän Hui kann wohl lieben, aber er kann nicht widersprechen. Sï (Dsï Gung) kann wohl scharfsinnig sein, aber er kann nicht andern zustimmen. Yu (Dsï Lu) kann wohl kühn sein, aber er kann sich nicht vorsichtig zurückhalten. Schï (Dsï Dschang) kann wohl würdevoll auftreten, aber er kann sich nicht andern gesellen. Nimm die Eigenschaften der vier zusammen, um mit mir zu tauschen: ich tue nicht mit. Das ist der Grund, warum sie mir dienen und keinem andern.«

Quelle:
Liä Dsi: Das wahre Buch vom quellenden Urgrund. Stuttgart 1980, S. 88-89.
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