Erstes Kapitel

[4] Des Großvaters Ökonomie.


Mein Großvater Heimann Joseph war Pächter einiger Dörfer in der Nachbarschaft der Stadt Mirz, im Gebiete des Fürsten Radziwill. Er wählte zu seinem Sitz eins dieser Dörfer an dem Niemenfluß, mit Namen Sukowiborg, wo außer einigen wenigen Bauernhöfen noch eine Wassermühle, ein kleiner Hafen und eine Warenniederlage für die Schiffe war, die von Königsberg in Preußen kommen. Dieses alles, nebst einer Brücke hinter dem Dorfe und auf der anderen Seite auf dem Niemenfluß wiederum eine Zugbrücke, gehörte mit zur Pacht, die damals ungefähr tausend Gulden galt und meines Großvaters Chasaka1 war. Diese Pacht war wegen der Warenniederlage und großen Passage sehr einträglich. Mit hinlänglicher Tätigkeit und ökonomischer Kenntnis hätte mein Großvater (si mens non laeva fuisset) nicht nur seine Familie ernähren, sondern auch Reichtümer sammeln können. Aber die schlechte Landesverfassung und der gänzliche Mangel an allen zur Benutzung des Landes gehörigen Kenntnissen legte diesem ungemeine Hindernisse in den Weg.

Mein Großvater setzte seine Brüder als Unterpächter in den zu seiner Pacht gehörigen Dörfern ein. Diese lebten nicht nur beständig bei meinem Großvater (unter dem Vorwand, ihm in seinen mannigfaltigen Geschäften beizustehen),[4] sondern wollten noch dazu am Ende des Jahres ihre Pachtgelder nicht bezahlen.

Die Gebäude, die zu meines Großvaters Pacht gehörten, waren vor Alter verfallen, mußten also ausgebessert werden. Auch war der Hafen und die Brücken in schlechten Zustand geraten. Dem Pachtkontrakt zufolge sollte der Gutsherr alles ausbessern und in brauchbaren Stand setzen lassen. Dieser hielt sich aber, wie alle polnischen Magnaten, beständig in Warschau auf, konnte also auf die Verbesserung seiner Güter keine Aufmerksamkeit wenden. Seine Verwalter hatten viel mehr die Verbesserung ihres eignen Zustandes als der herrschaftlichen Güter zum Hauptaugenmerk. Sie drückten die Untertanen durch allerhand Erpressungen, vernachlässigten die zur Verbesserung der Ländereien gegebenen Befehle, und verwandten die dazu bestimmten Gelder zu ihrem eigenen Gebrauch. Mein Großvater machte zwar diesen Verwaltern von Tag zu Tag Vorstellungen darüber und beteuerte, daß er unmöglich seine Pacht bezahlen könne, wenn nicht dem Kontrakt gemäß alles in gehörigen Stand gesetzt würde. Es half aber alles nichts, man versprach zwar beständig, die Versprechungen kamen aber nie zur Erfüllung. Der Erfolg davon war nicht nur der Verfall der Pachtung, sondern noch mehrere davon abhängende Übel.

Da, wie schon erwähnt, dieser Ort eine große Passage hatte und die Brücken in schlechten Umständen waren, so geschah es nicht selten, daß diese Brücken, gerade wenn ein polnischer Herr mit seinem reichen Gefolge sie passierte, brachen, und Roß und Reiter im Sumpf versenkt wurden. Man ließ alsdann den armen Pächter holen, legte ihn neben die Brücke und karbatschte ihn so lange, bis man glaubte, sich genug gerächt zu haben.

Mein Großvater tat daher soviel in seinem Vermögen war, um dieses Übel in der Zukunft zu verhüten. Zu diesem Behuf bestellte er einen von den Hausleuten, der an dieser[5] Brücke beständig Wache halten mußte, daß, wenn ein solcher Herr über die Brücke passieren und sich ein Unglück dieser Art ereignen sollte, diese Schildwache alsdann den Vorfall aufs eiligste im Hause melden möchte, damit er Zeit habe, sich mit seiner ganzen Familie im nächsten Gebüsch zu retten. Alsdann lief jeder voller Schrecken aus dem Hause, und nicht selten mußten alle die ganze Nacht durch unter freiem Himmel bleiben, bis sich einer nach dem andern dem Hause zu nähern wagte.

Diese Lebensart dauerte einige Generationen fort. Mein Vater pflegte von einem Vorfall dieser Art zu erzählen, der sich ereignete, als er noch ein kleiner Knabe von ungefähr acht Jahren gewesen. Die ganze Familie lief nach ihrem gewöhnlichen Zufluchtsort. Mein Vater aber, der davon nichts wußte und hinter dem Ofen spielte, blieb allein zurück. Da nun der grimmige Herr mit seinem Gefolge in das Wirtshaus kam und niemanden fand, an dem er seine Rache ausüben konnte, so ließ er alle Winkel im Hause durchsuchen, wo man denn meinen Vater hinter dem Ofen fand. Der Herr fragte ihn, ob er Branntwein trinken wolle. Da er sich weigerte, schrie jener: »Wenn du nicht Branntwein trinken willst, so sollst du Wasser trinken.« Er ließ auch sogleich einen vollen Eimer Wasser holen und zwang meinen Vater mit Peitschenschlägen, ihn ganz auszutrinken. Natürlich zog ihm diese Behandlung ein viertägiges Fieber zu, das beinahe ein ganzes Jahr dauerte und seine Gesundheit völlig untergrub.

Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich, als ich ein Kind von drei Jahren war. Alles lief aus dem Hause, und auch die Hausmagd, die mich auf dem Arme trug, eilte fort. Da aber die Bedienten des angekommenen Herrn ihr nachliefen, so beschleunigte sie ihre Schritte und ließ mich aus großer Eile von den Armen fallen. Wimmernd blieb ich am Gebüsche auf der Erde liegen, bis zum Glück ein vorbeigehender Bauer mich aufhob und mit sich nach Hause nahm. Erst da alles wieder ruhig und die Familie nach[6] Hause gekommen war, erinnerte sich die Magd, daß sie mich auf der Flucht verloren, fing an zu lamentieren und die Hände zu ringen. Man suchte mich überall, konnte mich aber nicht finden, bis endlich der Bauer aus dem Dorfe kam und mich meinen Eltern wiederbrachte.

Nicht Schrecken und Bestürzung, worin man bei einer solchen Flucht zu geraten pflegte, war es allein, sondern es kam noch die Plünderung des von seinen Einwohnern entblößten Hauses hinzu. Bier, Branntwein und Met wurde nach Belieben getrunken, ja zuweilen ging die Rache so weit, daß man die Gefäße ganz auslaufen ließ; Getreide und Federvieh wurde weggeführt usw.

Hätte mein Großvater, anstatt mit einem Mächtigeren zu rechten, lieber das Unrecht ertragen und die gedachte Brücke lieber auf eigene Kosten gebaut, so hätte er alle diese Übel vermeiden können. Er berief sich aber beständig auf seinen Kontrakt, und der Gutsverwalter spottete seines Elends.

Nun etwas von der inneren Ökonomie meines Großvaters. Die Lebensart, die er in seinem Hause führte, war ganz simpel. Der jährliche Ertrag seiner zur Pacht gehörigen Äcker, Wiesen und Küchengärten war nicht nur zum eigenen Bedürfnis der Familie hinlänglich, sondern auch zum Brauen und Branntweinbrennen; ja er konnte noch jährlich eine Menge Getreide und Heu verkaufen. Seine Bienenzucht war zur Metbrauerei hinreichend. Auch hatte er eine Menge Vieh.

Die Hauptnahrung bestand in schlechtem, mit Kleien vermischtem Kornbrot, Mehl- und Milchspeisen und Gartengewächsen, selten in Fleischspeisen. Die Kleidung war schlechtes Leinenzeug und grobes Tuch. Nur die Frauensleute machten hier eine geringe Ausnahme, und auch mein Vater, der ein Gelehrter war, hatte eine andere Lebensart nötig.

Die Gastfreiheit wurde hier sehr weit getrieben. Sobald ein Jude durch den Ort reiste (und da hier eine starke Passage[7] war, auch die Juden in dieser Gegend mit ihren eigenen Fuhrwerken von Ort zu Ort beständig herumstreifen, so geschah dies alle Augenblicke), mußte er im Wirtshause abtreten. Man kam ihm gleich vor dem Hause mit einem Glase Branntwein entgegen, reichte ihm mit der einen Hand den Schalom und mit der anderen das Glas Branntwein. Darauf mußte er sich die Hände waschen und zu Tische, der beständig gedeckt blieb, setzen.

Die Erhaltung einer zahlreichen Familie und eine solche Gastfreiheit würden dennoch auf die Verminderung der Glücksumstände meines Großvaters keinen beträchtlichen Einfluß gehabt haben, wenn er nur dabei in seinem Hause eine bessere Ökonomie eingeführt hätte. Dies aber war die Quelle seines Unglücks.

Mein Großvater war in Kleinigkeiten fast zu ökonomisch und vernachlässigte daher Sachen von größerer Wichtigkeit. Er sah es z.B. für Verschwendung an, in seinem Hause Wachs- oder Talglichter zu brennen; ihre Stelle mußten schmale Streifen von Kien vertreten, davon das eine Ende in die Ritzen der Wand gesteckt und das andere angezündet wurde. Nicht selten wurden dadurch Feuersbrünste veranlaßt und mancher Schaden verursacht, wogegen der Gebrauch der Kerzen gar nicht zu rechnen gewesen sein würde.

Die Stube, worin Bier, Branntwein, Met, Heringe, Salz und andere im Wirtshause zum täglichen Debit gehörigen Waren aufbehalten wurden, hatte keine Fenster, sondern bloße Öffnungen, wodurch sie Licht erhielt. Dies lockte daher nicht selten die im Wirtshause sich aufhaltenden Matrosen und Fuhrleute, ins Zimmer hineinzusteigen und ganz unentgeltlich sich in Branntwein und Met zu besaufen. Ja, was noch schlimmer war, oft nahmen diese Saufhelden aus Furcht, auf frischer Tat ertappt zu werden, beim mindesten Geräusch, das sie hörten, die Flucht, ohne sich mit Einsetzung des Zapfens aufzuhalten, sprangen[8] aus den Löchern, wo sie hineingekommen waren, wieder heraus und ließen das Getränk laufen, solange es lief. Auf diese Art liefen zuweilen ganze Tonnen Branntwein und Met aus.

Die Scheunen hatten keine ordentlichen Schlösser, sondern wurden bloß mit hölzernen Riegeln verschlossen; es konnte also, besonders da diese Scheunen etwas weit von der Hauptwohnung lagen, ein jeder nach Belieben daraus nehmen, ja, wohl ganze Wagen mit Getreide wegfahren. Die Schafställe hatten überall Löcher, wo die Wölfe (da es nicht weit vom Busche war) sich hineinschleichen und nach Bequemlichkeit würgen konnten.

Die Kühe kamen sehr häufig mit leeren Eutern von der Weide. Nach dem dort herrschenden Aberglauben sagte man in solchen Fällen, die Milch sei ihnen durch Zauberei benommen worden; ein Übel, wogegen man nichts tun zu können glaubte.

Meine Großmutter, eine gute simple Frau, legte sich oft, ermüdet von ihren häuslichen Geschäften, in Kleidern auf den Ofen schlafen und hatte alle Taschen voll Geld, ohne doch zu wissen wieviel. Dies machte sich die Hausmagd zunutze und leerte ihre Taschen zur Hälfte aus. Demungeachtet spürte meine Großmutter (wenn nur jene es nicht gar zu grob machte) diese Leere selten.

Alle diese Übel hätten zwar durch Ausbesserung der Gebäude, der Fenster, Fensterladen und Schlösser, durch gehörige Aufsicht über die mannigfaltigen zu dieser Pacht gehörigen einträglichen Geschäfte, wie auch durch genaue Berechnung der Einnahme und Ausgabe leicht vermieden werden können. Aber daran wurde nie gedacht. Wenn hingegen mein Vater, der ein Gelehrter und einigermaßen in der Stadt erzogen war, sich ein rabbinisches Kleid verfertigen ließ, wozu er etwas feineres Zeug, als sonst gebräuchlich war, nötig hatte, so ermangelte mein Großvater nicht, ihm eine lange Strafpredigt über die Eitelkeit der Welt zu halten.[9]

Unsere Vorfahren, pflegte er dann zu sagen, haben von solchen neumodischen Kleidungen nichts gewußt und sind doch gewiß fromme Leute gewesen. Du mußt ein kalamanknes Leibserdak, mußt lederne Hosen, sogar mit Knöpfen, haben, und alles übrige nach diesem Verhältnis. Du wirst mich noch endlich an den Bettelstab bringen, ich werde über dich in Ketten geraten. Ach ich armer, unglücklicher Mann! Was wird aus mir werden?

Mein Vater berief sich dann wohl auf die Rechte und Vorzüge des Standes eines Gelehrten, zeigte auch außerdem, daß es bei einer sonst gut eingerichteten Ökonomie nicht so sehr darauf ankomme, ob man etwas besser oder schlechter lebe, und daß auch meines Großvaters Unglück gar nicht daher rühre, daß er in seiner Haushaltung viel verzehre, sondern daher, daß er aus Nachlässigkeit sich von andern plündern ließe. Dies half aber bei meinem Großvater alles nichts. Er konnte keine Neuerungen leiden; es mußte also alles beim alten bleiben.

Mein Großvater wurde in seinem Wohnort für einen reichen Mann gehalten (der er auch wirklich sein konnte, wenn er nur die Gelegenheit sich zunutze zu machen verstanden hätte), und von allen, auch von seiner eigenen Familie, darüber beneidet und gehaßt, von seinem Gutsherrn verlassen, von dessen Intendanten auf alle mögliche Art beeinträchtigt, und sowohl von seinen eigenen Hausleuten als von Fremden betrogen und bestohlen; kurz er war der ärmste reiche Mann von der Welt.

Hierzu kamen noch größere Unglücksfälle, die ich hier nicht ganz mit Stillschweigen übergehen kann. Der Pope (russische Geistliche) in diesem Dorfe war ein dummer, unwissender Einfaltspinsel, der kaum schreiben und lesen gelernt hatte. Dieser saß beständig im Wirtshause, soff mit seinen Pfarrkindern, den Bauern, Branntwein und ließ immer seine Zeche anschreiben, ohne je an Bezahlung der Rechnung zu denken. Mein Großvater war dies endlich[10] müde und beschloß, ihm nichts mehr auf Borg zu geben. Dies nahm jener, wie natürlich, sehr übel, und war daher auf Rache bedacht.

Er fand endlich ein Mittel dazu, wovor die Menschheit freilich zurückschaudert, wovon aber die katholischen Christen in Polen zu damaliger Zeit sehr häufig Gebrauch zu machen pflegten, nämlich meinen Großvater eines Christenmordes wegen anzuklagen und ihm ein Halsgericht zuzuziehen. Dies geschah auf folgende Weise. Ein Biberfänger, der sich in dieser Gegend wegen des Biberfangs am Niemen beständig aufhielt, pflegte zuweilen meinem Großvater heimlich (denn der Biberfang ist da ein Regal, und alle müssen nach Hofe geliefert werden) Biber zu verhandeln. Dieser kam einst um Mitternacht, klopfte an und ließ meinen Großvater herausrufen. Er zeigte ihm einen Sack, der ziemlich schwer zu heben war, und sagte mit einer geheimnisvollen Miene: »Hier habe ich dir einen tüchtigen Kerl gebracht.« Mein Großvater wollte Feuer anmachen, den Biber besehen und darüber mit dem Bauer akkordieren; dieser aber sagte, es sei nicht nötig, er könne den Biber immer zu sich nehmen, sie würden schon darüber einig werden. Mein Großvater, der nichts Schlimmes argwöhnte, nahm den Sack, so wie er war, zu sich, legte ihn beiseite und begab sich wieder zur Ruhe. Kaum war er aber wieder eingeschlafen, so wurde er zum zweiten Male mit großem Gelärm herausgeklopft.

Es war der gedachte Geistliche mit einigen Dorfbauern, die sogleich anfingen, im Hause überall Untersuchungen anzustellen. Sie fanden den Sack, und mein Großvater zitterte schon für den Ausgang, weil er nichts anderes glaubte, als daß er des heimlichen Biberhandels wegen am Hofe verraten worden sei und es nun nicht leugnen konnte. Wie groß war aber sein Entsetzen, als man den Sack aufmachte und anstatt des Bibers einen toten Leichnam darin fand.

Man band meinem Großvater gleich die Hände auf den Rücken, schlug die Füße in Klötze, warf ihn auf einen[11] Wagen und brachte ihn nach der Stadt Mirz, wo man ihn dem Kriminalrichter übergab. Er wurde in Ketten geschmiedet und in ein finsteres Gefängnis gebracht.

Beim Verhöre bestand mein Großvater auf seiner Unschuld, erzählte die Begebenheiten genau wie sie vorgefallen und forderte, wie billig, daß man auch den Biberfänger verhören sollte. Dieser aber war nirgends zu finden und schon über alle Berge. Man ließ ihn überall suchen. Der blutgierige Kriminalrichter aber, dem unterdessen die Zeit zu lang wurde, ließ meinen Großvater dreimal nacheinander auf die Tortur bringen. Er blieb aber immer dabei, daß er in Ansehung des toten Körpers unschuldig sei.

Endlich fand man den Biberheld; er wurde inquiriert, und da er die ganze Sache geradezu leugnete, machte man mit ihm auch die Torturprobe, wobei er sogleich alles gestand. Er sagte aus, daß er vor einiger Zeit diesen toten Körper im Wasser gefunden und nach der Pfarre zum Begraben habe bringen wollen. Der Pfarrer aber habe zu ihm gesagt: »Mit dem Begraben hat es noch Zeit. Du weißt, daß die Juden verstockt und daher in alle Ewigkeit verdammt sind. Sie haben unsern Herrn Jesum Christum gekreuzigt, und noch bis jetzt suchen sie christlich Blut, wenn sie es nur habhaft werden können, zu ihrem Osterfest, welches zum Zeichen dieses Triumphs eingesetzt ist. Sie brauchen es zu ihrem Osterkuchen. Du wirst also ein verdienstliches Werk tun, wenn du diesen toten Körper dem verdammten Juden von Pächter ins Haus praktizieren kannst. Du mußt dich freilich aus dem Staube machen, allein dein Gewerbe kannst du überall treiben.«

Auf dies Geständnis wurde der Kerl ausgepeitscht und mein Großvater in Freiheit gesetzt; der Pope aber blieb Pope.

Zum ewigen Denkmal dieser Errettung meines Großvaters vom Tode verfertigte mein Vater in hebräischer Sprache eine Art Epopöe mit lyrischen Gesängen untermengt, worin[12] die ganze Begebenheit erzählt und die Güte Gottes besungen wurde. Man machte auch zum Gesetz, daß dieser Errettungstag alle Jahre in der Familie gefeiert und dabei dieses Gedicht (so wie das Buch Esther am Hamansfest) vorgelesen werden sollte.

1

Welcher Ausdruck unten erklärt wird.

Quelle:
Maimon, Salomon: Geschichte des eigenen Lebens (1754–1800). Berlin 1935, S. 13.
Lizenz:
Ausgewählte Ausgaben von
Salomon Maimons Lebensgeschichte
Salomon Maimons Lebensgeschichte
Salomon Maimons Lebensgeschichte. Von ihm selbst geschrieben
Salomon Maimons Lebensgeschichte
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