4. Gegen den Krieg

[197] Mong Dsï sprach: »Es gibt Leute, die sagen: ›Ich bin geschickt im Aufstellen der Schlachtordnung. Ich bin geschickt im Schlagen.‹[197] Das ist die größte Sünde. Wenn ein Landesfürst Milde liebt, so findet er auf Erden keinen Feind. Als Tang sich nach Süden wandte, um die Fürsten zu züchtigen, da beklagten sich die Grenzvölker im Norden. Als er sich nach Osten wandte, um die Fürsten zu züchtigen, da beklagten sich die Grenzvölker im Westen und sprachen: ›Warum nimmt er uns zuletzt dran?‹ Als König Wu das Haus Yin strafte, da hatte er nur 300 Kriegswagen und an Leibgarden 3000 Mann. Der König sprach: ›Fürchtet euch nicht! Ich will euch Ruhe geben, ich komme nicht als Feind des Volks.‹ Da war es, als fielen ihre Hörner ab, und sie verneigten sich vor ihm. Züchtigen kommt von Zucht. Aber jedermann will, daß er in Zucht und Ordnung kommt. Was bedarf es dazu des Krieges?«4

Quelle:
Mong Dsï: Die Lehrgespräche des Meisters Meng K'o. Köln 1982, S. 197-198.
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