Camăïeu

[589] Camăïeu (fr., spr. Kamajö), 1) Bilderstein; 2) en c. gemalt, die Abbildung eines Gegenstandes mit nur einer Farbe (meist braun, gelb [dann Cirage] od. grau [dann Grisaille]), verschönt durch die bloße Wirkung des Helldunkels, (Chiaroscuro). Grau in Grau wird namentlich zur Nachbildung von Werken der Plastik angewandt. Das Überdrucken von Holzschnitten mit mehreren einfarbigen Platten in Tonabstufungen, so daß das Bild vom Vordergrunde nach der Luft zu in einen helleren Ton übergeht, erzeugt ebenfalls ein C. Auch Bilder, in denen zwei u. drei Farben, aber ohne Beachtung der natürlichen Farben der dargestellten Gegenstände, angewandt sind, od. in denen eine Farbe so vorherrscht, daß die anderen dagegen zurücktreten, bezeichnet man als en c. gemalt; daher sagt man: ein blaues, grünes C. etc., auch ein Gemälde in Camaieumanier; 3) mißfällig, ein einfarbig u. zugleich schlecht colorirtes Gemälde.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 589.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika