Dichtigkeit

[116] Dichtigkeit, nach atomistischer Ansicht die Zusammendrängung einer mehreren od. minderen Masse in einem bestimmten Raume, welcher dann von derselben gleichmäßig, bei gleichförmiger D., od. mit Zurücklassung von Räumen, bei ungleich förmiger D., erfüllt wird; in letzterem Falle unterscheidet man dann eine mittlere D. Nach dynamischer Ansicht das Überwiegen der contractiven Kraft über die expansive (durch deren Zusammen- u. Gegenwirken nämlich ein Körper gebildet ist) in einem gewissen Verhältniß. Immer ist der Begriff von D., der aus der Vergleichung des Volumen mit der Masse entspringt, ein relativer, weil sich nur[116] sagen läßt, daß ein Körper mehr od. weniger dicht als ein anderer sei. Die D-en verhalten sich bei gleichem Volumen direct wie die Massen, bei gleicher Masse aber indirect wie die Volumina. Nimmt man als Einheit der D-en überhaupt die D. eines Körpers an, welche in einem der Volumeneinheit gleichen Raume eine der Masseneinheit gleiche Masse enthält, so kann man, wenn D die D. irgend eines Körpers, M dessen Masse u. V dessen Volumen bezeichnet, D = M/V setzen, d.h. der numerische Werth der D. ist gleich dem numerischen Werthe der Masse, dividirt durch den numerischen Werth des Volumen. In der Astronomie lassen sich für die Körper unsers Sonnensystems, wenn man ihre Massen u. Volumina kennt, ebenfalls dann ihre D-en nach der obigen Formel bestimmen. Die neuesten Resultate, wenn die D. der Erde = 1 gesetzt wird, sind: D. für Merkur 1,22 Venus 0,94; Mars 0,96; Jupiter 0,24 Saturn 0,14; Uranus 0,18; Sonne 0,25 u. Mond 0,62.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 116-117.
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