Dynamischer Äquator

[433] Dynamischer Äquator, die Wellenlinie, welche die Punkte schwächster magnetischer Intensität auf der Erde mit einander verbindet. Sie fällt weder mit dem geographischen noch mit dem magnetischen Äquator zusammen, wo man unter letzterem die Curve versteht, auf welcher die Inclination gleich 0 ist. Die Lage des D. Ä-s auf der südlichen Halbkugel ist von John Roß zuerst bestimmt worden 1839 (Equator of less intensity). Die magnetische Intensität ist auf ihm nicht durchaus gleich; sie ist z.B., wenn man die von Humboldt in Peru –7°2' Br. u. 81°8' westl. L. gefundene 1000 setzt, in der Nähe von St. Helena nur 0,809. Zu seinen beiden Seiten nach den höheren u. niederen Breiten hin nimmt aber überall die magnetische Erdkraft zu. Für die Theorie des Erdmagnetismus ist dieser D. Ä. noch von größerer Wichtigkeit als der magnetische Äquator, da sich jener auf die magnetische Kraft unmittelbar, der letztere nur auf ein Element ihrer Richtung bezieht.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 433.
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