Faradismus

[108] Faradismus, nennt man die Inductionselektricität nach ihrem Entdecker Faraday; daher Inductionsapparate auch Faradische Apparate, u. Faradisation od. Faradisiren die Anwendung derselben zu medicinischen Zwecken. Dieselbe ist seit Duchenne, später durch Remak, Baierlacher u. Andere völlig methodisch in die Medicin eingeführt worden. Der F. ist als eines der intensivsten Reizmittel zu betrachten, welches mehr als irgend ein anderes auf die Erregung der Nerven wirkt u. einen in seiner Erregbarkeit geschwächten Nerven zur normalen Thätigkeit zurückzuführen vermag. Er erlaubt eine Behandlung einzelner Organe od. Organentheile, ohne eins der übrigen zur Mitleidenschaft zu ziehen. Baierlacher, Die Inductionselektricität in physiolo-gisch-therapeutischer Beziehung, Nürnb. 1857.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 108.
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